Aiwanger: "Die Entscheidung von Infineon ist schmerzhaft und zeigt, dass Deutschland zu hohe Produktionskosten hat - Bayern setzt auf eigenes Chipdesign"

REGENSBURG / MÜNCHEN  Der Halbleiterhersteller Infineon plant den Abbau mehrerer Hundert Arbeitsplätze am Produktionsstandort Regensburg. Diese Entscheidung hat der Konzern bekannt gegeben. Der Stellenabbau soll jedoch ohne Kündigungen erfolgen. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: "Die Entscheidung von Infineon ist schmerzhaft und zeigt, dass Deutschland beispielsweise bei den Energiekosten zu teuer ist. Wir gehen aber davon aus, dass niemand in die Arbeitslosigkeit gerät. Fachkräfte sind auf dem Arbeitsmarkt Mangelware. Ich bin deshalb zuversichtlich, dass die Betroffenen eine neue Beschäftigung finden werden. Zudem wird Infineon mit dem Betriebsrat sozialverträgliche Lösungen anbieten. Die wichtigste Botschaft bleibt: Infineon bekennt sich weiter zu seinen bayerischen Standorten und wird in Regensburg auch in Zukunft Wafer produzieren."

 

Die Gründe für den Stellenabbau kommen für Aiwanger indes nicht überraschend. "Die Realität ist: Einfache Produktionsschritte wie Wafer schneiden, testen und verpacken lassen sich in Deutschland aufgrund der Kostensituation nicht mehr halten. Hier gibt es an Standorten in anderen europäischen Ländern einen deutlichen Kostenvorteil. Hinzu kommt ein massiver Wettbewerbsnachteil für deutsche Industrieunternehmen aufgrund der hohen Energiekosten", erklärt Aiwanger.

 

Vor diesem Hintergrund verweist der Minister auf die Halbleiterpolitik der Bayerischen Staatsregierung: "Bayern ist und bleibt ein Spitzenstandort für die Halbleiterbranche. Wir werden Forschung und Entwicklung in der Leistungselektronik noch intensiver voranbringen. Hightech aus Bayern hat eine Chance, weil wir den Unternehmen auch Sicherheit vor Ausspähung bieten. Mit unserer Halbleiterstrategie und der Bavarian Chips Alliance bauen wir das Ökosystem Halbleiter entlang der ganzen Fertigungs- und Lieferkette aus. Noch sind wir der chinesischen Produktion zwei Generationen voraus. Allerdings könnte die Bundesregierung hier wesentlich mehr tun und im Rahmen des European Chips Acts entsprechende Förderlinien schaffen und ausreichend Mittel im Haushalt 2025 bereitstellen,“ mahnt Aiwanger. Der Staatsminister steht mit Infineon im Austausch und wird das Unternehmen besuchen.

 

Ansprechpartner: Aaron Gottardi, stv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 167/24
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