Solarthermie & Umgebungswärme
Solarthermie in Bayern
Bayern verfügt über in Deutschland überdurchschnittlich hohe solare Einstrahlwerte und verbreitet gute Voraussetzungen zur Erd- und Grundwasser-Wärmenutzung (oberflächennahe Geothermie).
2021 konnten im Freistaat mit der Solarthermie rund 2,84 TWh an Wärme gewonnen werden und damit so viel wie in keinem anderen Bundesland (Daten aus Föderal Erneuerbar). Auch bei den Wärmepumpen ist Bayern bundesweiter Spitzenreiter. So befinden sich im Jahr 2023 über 400.000 Wärmepumpen in Betrieb, davon rund 95.000 mit Nutzung oberflächennaher Geothermie (Daten aus Föderal Erneuerbar). Der größte Anteil entfällt auf die privaten Haushalte. In Zukunft werden Groß- und Hochtemperaturwärmepumpen jedoch auch zunehmend für Fernwärmenetze und die Industrie Wärme erzeugen.
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Solarthermische Anlagen, auch Solarthermieanlagen genannt, gewinnen mit Hilfe von Sonnenkollektoren aus der Sonneneinstrahlung meist Wärme für Brauch- und/oder Heizungswasser in Wohnbauten.
Umgebungswärme ist eine erneuerbare Energie, die aus Erdreich, Grundwasser, Umgebungsluft, See- oder Flusswasser gewonnen und mittels Wärmepumpen auf ein nutzbares Temperaturniveau – zum Beispiel für Heizzwecke – angehoben werden kann.
Die Solarthermie findet in privaten Haushalten insbesondere im Gebäudebestand Anwendung. So kann eine Solarthermieanlage den Verbrauch einer fossilen Heizung oder Biomasseanlage wesentlich reduzieren und damit unmittelbar den Ausstoß von CO2 eingrenzen. Wärmepumpen hingegen kommen derzeit noch überwiegend im Neubau zum Einsatz. In Bestandsgebäuden werden sie erst in den letzten Jahren mit Weiterentwicklung der Technik immer häufiger eingesetzt. So tragen v.a. die nicht unerheblichen Investitionskosten, zum Teil jedoch auch fehlende Kenntnisse und Missverständnisse zur Verzögerung des Hochlaufs in diesem Segment bei. Trotz der anfangs hohen Investitionskosten sind Wärmepumpen auch in den meisten Bestandsgebäuden auf lange Sicht eine sehr effiziente und wirtschaftliche Form der Wärmeerzeugung.
Um das europäische Ziel eines weitgehend klimaneutralen Gebäudestandes bis 2050 zu erreichen, wollen wir neben der Umsetzung weiterer effizienzsteigernder Maßnahmen die Zahl der im Gebäudestand installierten Wärmepumpen innerhalb der nächsten Jahre dauerhaft erhöhen. Gemäß der Bayerischen Wärmestrategie orientieren wir uns an dem Leitbild des energiepolitischen Dreiecks - Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Nachhaltigkeit. Energieeffizienz ergänzt sich sehr gut mit Bezahlbarkeit. Wärmepumpen in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage ermöglichen die kostengünstige, nachhaltige und sichere Erzeugung von Wärmeenergie. In erster Linie setzen wir bei der Umsetzung auf marktgerechte Anreize, auf finanzielle Förderungen und Information.
Energie-Atlas Bayern
Der interaktive Energie-Atlas Bayern liefert umfassende Informationen zum Energiesparen, zur Energieeffizienz und zu erneuerbaren Energien.