Solarthermie & Umgebungswärme
Solarthermie in Bayern
Bayern verfügt über in Deutschland überdurchschnittlich hohe solare Einstrahlwerte und verbreitet gute Voraussetzungen zur Erd- und Grundwasser-Wärmenutzung (oberflächennahe Geothermie). Stark zunehmende Bedeutung bei neuen oder energetisch sanierten Gebäuden haben zudem Wärmepumpen mit der Wärmequelle Umgebungsluft.
Knapp ein Drittel der deutschen Solarkollektorfläche ist in Bayern installiert. 2018 konnten rund 3,01 TWh an Wärme aus Solarthermie gewonnen werden, im Vergleich zu 2,67 TWh im Jahr 2017 (Daten aus Föderal Erneuerbar). Die durch ca. 150.000 Wärmepumpen (davon ca. 50.000 bis 75.000 mit oberflächennaher Geothermie) bereitgestellte Wärme betrug 2018 rund 3,2 TWh (rund 12 PJ).
Solarthermische Anlagen, auch Solarthermieanlagen genannt, gewinnen mit Hilfe von Sonnenkollektoren aus der Sonneneinstrahlung meist Wärme für Brauch- und/oder Heizungswasser in Wohnbauten.
Umgebungswärme ist eine erneuerbare Energie, die aus Erdreich, Grundwasser, Umgebungsluft, See- oder Flusswasser gewonnen und mittels Wärmepumpen auf ein nutzbares Temperaturniveau – zum Beispiel für Heizzwecke – angehoben werden kann.
Diese Ressourcen können in großem Umfang mit Solarkollektoren und Wärmepumpen zur Brauchwassererwärmung und Gebäudeheizung bzw. -kühlung genutzt werden. Im Neubau kommen solche Anlagen – auch bedingt durch ordnungsrechtliche Vorgaben im Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz und in der Energieeinsparverordnung – bereits vielfach zum Einsatz. Im Gebäudebestand werden sie hingegen wegen der meist notwendigen baulichen Eingriffe und der damit verbundenen Unannehmlichkeiten, der nicht unerheblichen Kosten und zum Teil auch wegen fehlender Kenntnis bislang nur in begrenztem Umfang eingesetzt.
Um das Ziel eines weitgehend klimaneutralen bayerischen Gebäudebestandes bis 2050 mit einem mindestens 50 Prozent-Anteil erneuerbarer Energien im Wärmebereich zu erreichen, wollen wir neben der Umsetzung weiterer effizienzsteigernder Maßnahmen die im Gebäudebestand installierten Solarkollektoranlagen und Wärmepumpen innerhalb der nächsten Jahre dauerhaft erhöhen. Gemäß dem Bayerischen Aktionsprogramm Energie sollen 250.000 m2 solarthermische Kollektorfläche bis 2022 zugebaut werden. Energieeffizienz ergänzt sich sehr gut mit Solarthermie und Wärmepumpen. Sie erhöht wegen der dann niedrigeren Vorlauftemperatur massiv die Effizienz der Wärmepumpe. Dabei setzen wir aber in erster Linie auf marktgerechte Anreize, auf finanzielle Förderungen und Information.
Ordnungsrechtlich vorgeschriebene Zwangssanierungen des Gebäudebestands sind dagegen nicht zielführend.
Energie-Atlas Bayern
Der interaktive Energie-Atlas Bayern liefert umfassende Informationen zum Energiesparen, zur Energieeffizienz und zu erneuerbaren Energien.