MÜNCHEN/MARTINSRIED Die fünf Gewinner des diesjährigen Vorgründungs-Wettbewerbs m4 Award stehen fest. Jedes Siegerteam erhält für sein Projekt zur Lösung drängender medizinischer Herausforderungen 500.000 Euro. Der Preis wurde von BioM zusammen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie in der Münchner Residenz verliehen.
Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert über den renommierten Wettbewerb: „Der m4 Award ist eine Auszeichnung für herausragende akademische Forschungsgruppen, die den Mut besitzen, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Damit schaffen wir die nötigen Voraussetzungen, damit Bayern sich als führender Biotechnologiestandort in Forschung, Innovation und Unternehmertum weiter etablieren kann."
Die Gewinner-Teams konnten die Jury mit ihren herausragenden biomedizinischen Forschungsprojekten überzeugen und sich unter 31 exzellenten Bewerbungen aus Forschungseinrichtungen ganz Bayerns durchsetzen. So entwickelt TherVacB vom Helmholtz Munich eine therapeutische Impfung gegen Hepatitis B, eine Infektionskrankheit, an der jährlich weltweit über 800.000 Menschen versterben. Ebenfalls am Helmholtz Munich forscht TUBiRA. Das Projekt beeinflusst bestimmte Immunzellsignale, um Therapeutika gegen die bislang nur schwer behandelbare Krankheit rheumatoide Arthritis zu entwickeln. BugSense von der Technischen Universität München hat einen papierbasierten Test mit automatisierbarer Bildanalyse zur schnellen und sicheren Diagnose von Harnwegsinfektionen etabliert. Der Test soll Therapieentscheidungen beschleunigen und die Patientenlogistik vereinfachen. Das Team BIOspire von der Universität der Bundeswehr München hat ein hochauflösendes Mikroskop entwickelt, das die Erkennung lebender Zellen wie besonders vitaler Spermien ermöglicht. Dadurch kann eine In-vitro-Fertilisation erfolgsoptimiert werden. An der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat RevoBITs den ersten smarten Biodrucker konstruiert, um menschliche Gewebemodelle herzustellen. So könnten Tierversuche in der medizinischen Forschung und Pharmaindustrie reduziert werden.
Prof. Ralf Huss, Geschäftsführer von BioM, führte durch die Veranstaltung und überreichte gemeinsam mit Dr. Sabine Jarothe, Amtschefin im Bayerischen Wirtschaftsministerium, die Awards. Er war begeistert von den innovativen Projekten der Gewinnerteams: „Mit bislang 15 Ausgründungen ist der m4 Award eine wirkliche Erfolgsgeschichte. Auch die diesjährig ausgezeichneten Projekte zeigen wieder, welch beeindruckendes Potenzial in der medizinischen Forschung hier in Bayern steckt.“ Dr. Petra Burgstaller, bei BioM verantwortlich für die Koordination des m4 Award ergänzte: „Wir freuen uns sehr mit den Gewinner-Teams und werden sie mit all unseren Kräften auch weiterhin auf ihrem Weg zu einem erfolgreichen Biotech-Unternehmen begleiten.“
Welchen Impuls der Gewinn des m4 Award für den Erfolg eines Start-ups haben kann, erklärte Dr. Jonas Helma-Smets, CSO und Co-Gründer von Tubulis im Interview: „Der Gewinn des m4 Awards war ein entscheidender Meilenstein auf unserem Weg, Tubulis zu dem zu machen, was es heute ist. Diese Auszeichnung und die damit verbundene Förderung von 500.000 Euro hat es uns ermöglicht, unsere neuartigen Forschungsansätze zur Behandlung von Krebs voranzutreiben. Heute, mit einer 60 Millionen Euro Serie-B Finanzierung im Rücken, sind wir mehr denn je motiviert und dankbar für die Unterstützung, die wir auf diesem spannenden Weg erhalten haben.“
Mit einem Preisgeld von insgesamt 2,5 Millionen Euro unterstützt der Wettbewerb die Weiterentwicklung und Validierung der jeweiligen Projektidee, um eine Ausgründung vorzubereiten. Dabei erhalten die Wissenschaftler nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch eine aktive Begleitung durch BioM und weitere Partner sowie Branchenexperten.
Bei der Verleihung stellte Prof. Ralf Huss zudem den neuen BioM-Inkubator-MAxL (Munich Accelerator Life Sciences & Medicine) vor. Ausgewählten Start-up-Teams aus den Bereichen Life Sciences und Healthtech bietet mit MAxL High-End-Infrastruktur, ein maßgeschneidertes Inkubations- und Coaching-Programm sowie Zugang zum umfangreichen BioM-Netzwerk.
Mit dem 2011 von BioM, der Netzwerkorganisation der Biotechnologiebranche in München und Bayern, initiierten m4 Award fördert der Freistaat Bayern innovative Produkte, Technologien oder Dienstleistungen junger Unternehmen, welche die Weiterentwicklung der Medizin der Zukunft entscheidend vorantreiben. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben, 15 Ausgründungen konnten seither realisiert werden.
Ausführliche Informationen zu den Gewinnern des m4 Award 2023 finden Sie auf der Homepage von BioM.
Ansprechpartner:
Thomas Assenbrunner
stv. Pressesprecher
Pressemitteilung-Nr. 406/23