MÜNCHEN Bayerns Wirtschafts- und Jagdminister Hubert Aiwanger hat alle bayerischen Jagdbehörden zu einer Informationsveranstaltung ins Wirtschaftsministerium eingeladen, um die aktuellen Herausforderungen bei der Jagd zu besprechen und auf die jagdrechtlichen Anpassungen der vergangenen Monate zurückzublicken. Ziel sei es dabei, diejenigen mit ins Boot zu holen, die direkt davon betroffen sind. Aiwanger: "Wir haben im vergangenen Jahr viel für die bayerische Jagd erreicht. Das gelingt aber nur im Austausch mit allen Beteiligten. Genauso wichtig wie der Dialog zwischen Behörden, Revierinhabern und Jagdgenossen auf örtlicher Ebene sind deshalb Gespräche mit den nachgeordneten Jagdbehörden. Sie sind diejenigen, bei denen die drängenden politischen Themen in der Praxis aufschlagen. Sie beraten Jäger, stellen zum Beispiel Jagdscheine aus und sind direkt betroffen von Gesetzesänderungen."
In seiner Rede vor den rund 150 Vertretern der sieben höheren und der 96 unteren Jagdbehörden aus Bayern ging der Minister detailliert auf die schon erfolgten Anpassungen im Bayerischen Jagdgesetz ein. So gilt etwa seit Dezember 2023 die Nachsuchen-Verordnung, die revierübergreifende Nachsuchen auch ohne Zustimmung des Reviernachbarn ermöglicht. Im Mai 2024 trat die Verordnung zur Nachtsichttechnik in Kraft, um Effizienz und Tierschutz zu verbessern, und seit August dieses Jahres regeln jeweils eine Verordnung des Umwelt- und des Wirtschaftsministerium die gezielte Entnahme von Fischottern. Zudem wurde der Mink mit ganzjähriger Jagdzeit ins Jagdrecht aufgenommen, der elektronische Fallenmelder als Ersatz für die Kontrolle zugelassen und die Klarstellung der Unfallverhütungsvorschriften bei der Erntejagd durch die SVLFG erreicht. Zudem sind das Jagdgesetz und die Jäger- und Falknerprüfungsordnung angepasst worden, sodass die staatliche Jägerprüfung seit August 2024 durch das Wirtschaftsressort übernommen wurde. Das seien große Erfolge für die Jagd in Bayern, so Aiwanger.
Der Jagdminister zeigte sich erfreut von der großen Resonanz der Informationsveranstaltung, in deren Rahmen er auch Fragen zu von ihm angestrebte Änderungen im Jagdrecht beantwortete - zum Beispiel die Abschaffung von Abschussplänen als Regelfall für grüne Reviere und für andere Reviere auf Antrag der Jagdgenossenschaft. In der Fragerunde betonte er, dass es sich bei den geplanten Anpassungen noch um Überlegungen handelt, die noch das Gesetzgebungsverfahren durchlaufen müssen. Jagd sei immer schon ein Thema mit Konfliktpotenzial gewesen, betonte Aiwanger: "Da brauchen wir Spitzenleute, die an der Basis aufklären und vermitteln. Ich danke unseren bayerischen Jagdbehörden für ihren Einsatz."
Ansprechpartner:
Bastian Brummer
Stellv. Pressesprecher
Pressemitteilung-Nr. 480/24