GRIESEN Bayerns Wirtschafts- und Jagdminister Hubert Aiwanger hat die Rotwildfütterung "Sunken" des Forstbetriebs Oberammergau der Bayerischen Staatsforsten in Griesen bei Garmisch-Partenkirchen besucht. Der Minister betonte dabei die Bedeutung der Winterfütterung von Wildtieren: „Die artgerechte Fütterung im Winter nutzt den Tieren und dem Wald. Wenn wir insbesondere Rotwild während der Notzeit füttern, minimieren wir Schäden am Wirtschaftswald und erhalten einen gesunden Wald. Ich danke den Bayerischen Staatsforsten für ihren professionellen und verantwortungsbewussten Einsatz. Sie betreiben sowohl Wintergatter als auch freie Fütterungen. Hier darf nicht gejagt werden, damit sich das Wild in Ruhe einfinden kann.“
Rotwild wandert im Winter von Natur aus von den Berglagen in die Flusstäler - früher sogar bis in die Isarauen weit ins Flachland hinein, wo es mehr Nahrung fand als im Gebirge. Aufgrund zahlreicher Barrieren wie Autobahnen ist das inzwischen nicht mehr möglich. Daher wird Rotwild in den betroffenen Lagen in der sogenannten Notzeit gefüttert. Das Wintergatter „Sunken“ nahe der Landesgrenze zu Österreich besteht seit rund 40 Jahren. Jährlich werden dort bis zu 120 Stück Rotwild überwiegend mit Grassilage und Heu gefüttert.
Der Forstbetrieb Oberammergau der Bayerischen Staatsforsten erstreckt sich von Hohenpeißenberg über das Loisachtal bis ins Wettersteingebirge und lockt im Winter zahlreiche Skitourengeher und Wanderer an. Aiwanger appelliert in diesem Zusammenhang auch an die Wintersportler: "Das Wild findet gerade bei hohen Schneelagen wenig Nahrung und ist auf Ruhe angewiesen. Ich bitte daher alle Erholungssuchenden, auf den offiziellen Routen zu bleiben. So vermeiden wir, dass das Wild unnötig beunruhigt oder verschreckt wird und gleichzeitig jeder auf seine Kosten kommt."
Gerade das ausgewogene Verhältnis zwischen Wald und Wild ist dem Minister wichtig: „Die Jagd birgt immer schon Konfliktpotenzial und das wird sie auch immer. Einseitige Vorwürfe bringen aber nichts. Ich bin überzeugt, dass wir mehr gewinnen, wenn wir die Handlungsspielräume der Verantwortlichen vor Ort stärken. Sie kennen die Probleme und können sie mit ihrem Sachverstand vor Ort lösen. Wenn Jäger und Waldbesitzer miteinander sprechen, kommen wir ans Ziel: waldangepasste gesunde Wildbestände und einen Waldbau, der die Verjüngung des Waldes fördert, zum Beispiel durch genügend Licht für die jungen Bäume."
Ansprechpartner:
Bastian Brummer
Stellv. Pressesprecher
Pressemitteilung-Nr. 512/24