Aiwanger: "Wir brauchen pragmatische Lösungen statt Dauerstreit auf dem Rücken der Landwirte"

MÜNCHEN  Der Bayerische Wirtschafts- und Jagdminister Hubert Aiwanger begrüßt die angekündigte Öffnung des Bund Naturschutz für eine Wolfsentnahme. Aiwanger: „In vielen Gebieten Bayerns ist es schlichtweg unmöglich oder unbezahlbar, wolfsdichte Zäune für Weidetiere zu errichten. Das führt dann zum Ende des Weidebetriebs und damit zu einer ökologischen Verarmung, da sich auf den Weiden viele spezielle Pflanzen- und Tierarten ansiedeln. Auch die wirtschaftliche Existenz vieler Betriebe und das einzigartige Landschaftsbild für den Tourismus hängt an einer Weidewirtschaft ohne Wolfsübergriffe. Wir sehen in vielen anderen Regionen Deutschlands schon heute, dass Wolfsübergriffe zum Aus der als besonders artgerecht propagierten Freilandhaltung von Nutztieren wie Schafen, Rindern und Pferden führen“.

Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland derzeit rund 2000 Wölfe mit einem jährlichen Zuwachs von 30 Prozent. Damit hat Deutschland mittlerweile die höchste Wolfsdichte auf die Fläche gerechnet weltweit. Aiwanger plädiert deshalb seit Jahren dafür, dass die Bundesregierung für den Wolf den sogenannten „günstigen Erhaltungszustand“ feststellt und damit einen rechtssicheren Weg für ein geordnetes Bestandsmanagement für auffällige oder überzählige Wölfe freimacht. „Wir müssen raus aus dem juristischen und politischen Gezerre um jeden einzelnen Problemwolf. Wir brauchen pragmatische Lösungen statt Dauerstreit auf dem Rücken der Landwirte“, fordert Aiwanger.

Ähnlich sei die Lage beim Fischotter zu bewerten: „Tausende Karpfenteiche in Bayern wurden schon aufgegeben oder stehen kurz davor, weil die zunehmende Fischotterpopulation für existenzielle Probleme sorgt. Wenn die Teiche verschwinden, verschwindet nicht nur der köstliche heimische Fisch und muss durch Importware aus oftmals fragwürdigen Aquakulturen ersetzt werden, sondern es verschwinden auch wertvolle Biotope für Tiere, von der Ringelnatter bis zur Sumpfschildkröte. Insofern ist die Regulierung von überhandnehmenden Raubtieren wie Wolf und Fischotter auch praktizierter Artenschutz.“

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Bastian Brummer
Stellv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 129/24
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