Aiwanger: "Der Netzentwicklungsplan ist an mehreren Stellen falsch gerechnet. Der Plan gefährdet die bayerische Wirtschaft und muss dringend korrigiert werden"

MÜNCHEN  Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger sieht Fehler beim Entwurf des Netzentwicklungsplanes. Aiwanger: "Der zunehmende Strombedarf der bayerischen Wirtschaft ist grob unterschätzt worden. Angesichts der beginnenden Dekarbonisierung werden Energieprozesse von Erdgas auf Strom umgestellt. Die einzelnen Unternehmen werden deutlich mehr Strom brauchen. Digitalisierung, Wärmepumpen, Elektromobilität werden ihren Teil zum wachsenden Strombedarf in den nächsten Jahren beitragen. Wir haben Unternehmen im Freistaat abgefragt und kommen zu ganz anderen Zahlen als die Annahmen der Ersteller des Netzentwicklungsplans. Teilweise erkennt der jetzige Netzentwicklungsplan nur ein Viertel dessen an, was die Unternehmen als ihren Bedarf kalkulieren. Das akzeptieren wir so nicht."

 

Im Bereich Wasserstoffbedarf werde Bayern vom Bund ebenfalls deutlich unterschätzt. "Norddeutschen Ländern werden deutlich mehr Wasserstoffkapazitäten zugebilligt als Bayern. Doch das Gegenteil wird der Fall sein. Aufgrund unserer starken Wirtschaft werden die Unternehmen in Bayern mehr Strom und Wasserstoff brauchen als der Norden. Zudem brauchen wir Importpipelines für grünen Wasserstoff. Auch hier bewegt sich der Bund zu wenig", kritisierte der Staatsminister.

 

Ein weiteres Beispiel, bei dem der Netzentwicklungsplan völlig falsch berechnet ist, sei die Annahme, Bayern werde in großem Stil aus Österreich mit Strom versorgt werden können. Aiwanger: "Österreich sieht das ganz anders. Dort kalkuliert man damit, dass man selbst mit der Transformation der Energieversorgung herausgefordert ist und sieht den Stromexport kritisch. Das ist also eine Milchmädchenrechnung mit völlig falschen Annahmen."

 

Aiwanger forderte vom Bund wegen der Fehler eine Neuberechnung aller Szenarien des Netzentwicklungsplanes auf Grundlage belastbarer Daten, um eine unzureichende Planung für Bayern zu vermeiden:  "Dieser fehlerhafte erste Entwurf des Netzentwicklungsplanes gefährdet die bayerische Wirtschaft und muss dringend korrigiert werden."

 

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Pressemitteilung-Nr. 157/23
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