Aiwanger: "Die Hälfte der Photovoltaik-Freiflächen wird in Bayern installiert. Der Bund muss nachschärfen, um den Ausbau auf den Dächern zu beschleunigen"

MÜNCHEN  Bayern bleibt beim Ausbau von Photovoltaik auf Freiflächen deutschlandweit an der Spitze. Das freut Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger: „Die Freiflächen-Photovoltaik leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Fast jedes zweite Projekt deutschlandweit wird in Bayern realisiert.“ In der jüngsten Ausschreibungsrunde der Bundesnetzagentur für Freiflächen-PV zum 1. März dieses Jahres erhielten 156 Projekte im Freistaat mit insgesamt 806 Megawatt Leistung einen Zuschlag. Das ist die bisher höchste Zahl bezuschlagter bayerischer Projekte im Rahmen einer Freiflächen-Ausschreibung. Bei deutschlandweit 326 Vorhaben liegt der bayerische Anteil bei 48 Prozent.

 

Das gesamte Ausschreibungsvolumen wurde angesichts ambitionierter Ausbauziele und sehr hoher Nachfrage erhöht. Insgesamt wurden 569 Gebote mit 4.100 Megawatt (MW) eingereicht. Bezuschlagt wurden deutschlandweit 326 Projekte mit 2.234 MW, größtenteils an bereits vorbelasteten Flächen - zum Beispiel auf Randstreifen entlang von Autobahnen oder Bahntrassen. Durch die Verabschiedung des Solarpakets I hat der Bundesgesetzgeber wichtige bayerische Forderungen umgesetzt, so insbesondere die Einführung eines separaten Ausschreibungssegments mit erhöhtem Fördersatz für innovative Konzepte wie Agri-Photovoltaik.

 

Eine Hürde bleibe die fehlende Zuordnung von Freiflächen-PV zum landwirtschaftlichen Betriebsvermögen bei der Erbschaft- und Schenkungsteuer, sagt Minister Aiwanger: „Mit einer solchen Regelung können Landwirte noch besser von der Freiflächen-PV profitieren, der Bund muss hier in die Gänge kommen." Aus Berlin fordert Aiwanger auch mehr Engagement beim Ausbau von Photovoltaik auf Dächern. „Die Nachfrage liegt unterhalb des erforderlichen Ausbaupfads. Das Solarpaket ist zwar ein Anfang. Wichtige Maßnahmen zur Beschleunigung des Ausbaus auf Dächern fehlen aber nach wie vor. Der Bund hat die  Ausschreibungsschwelle für Dach-PV-Projekte von einem Megawatt auf 750 Kilowatt gesenkt. Das zeigt, dass es keine klare Strategie gibt. Es braucht aber Planungssicherheit. Gerade Gewerbetreibende müssen wir durch einfache Verfahren und wirtschaftlich interessante Lösungen überzeugen.“

 

In seiner PV-Strategie vom 5. Mai 2023 hatte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz angekündigt, in zwei umfangreichen Gesetzespaketen den Ausbau der PV auf Dächern zu entfesseln. Das Solarpaket I wurde erst nach monatelanger Verzögerung verabschiedet. Dass besonders auf Dächern noch erhebliche Potenziale für die Nutzung von Solarenergie bestehen, zeigen auch Berechnungen des Ökoenergie-Instituts Bayern. Bis auf Gemeindeebene hat das Institut auf Basis eines 3D-Gebäudemodells das Potenzial neu berechnet. Die Berechnungen sind nun als Kartendarstellungen mit Torten-Diagrammen im Kartenteil des Energie-Atlas Bayern verfügbar.

 

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Bastian Brummer
Stellv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 176/24
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