Aiwanger: "Rohstoffe vor Ort könnten das Kerosin der Zukunft sein. So erschließen wir neue Märkte für Biogasanlagen"

MÜNCHEN  Bayerisches Biogas könnte Ausgangsstoff für erneuerbares Kerosin sein. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger will diese Technologie voranbringen und erklärt dazu: „In Bayern erzeugen über 2800 Anlagen Biogas. Diesen regionalen Rohstoff können wir auch zur Herstellung moderner Kraftstoffe nutzen. Statt fossilem Kerosin könnte bayerisches Biogas künftig Flugzeuge bewegen. Das ist ein echter Zukunftsmarkt für die Betreiber von Biogasanlagen." Um dieses Ziel zu erreichen, muss Biogas zu Biomethan aufbereitet werden. Erst dann kann daraus Kerosin hergstellt werden. Entsprechende Projekte in Bayern haben das bereits demonstriert. "Jetzt müssen die rechtlichen Weichen gestellt werden", betont Aiwanger.

 

Der Minister wendet sich deshalb an den Bund und fordert, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) anzupassen: „Wir müssen im EEG die massenbilanzielle Abrechnung im Rohgasnetz ermöglichen. So kann nachgewiesen werden, welcher Anteil des Roh-Biogases rein rechnerisch für die Erzeugung von Biokraftstoffen genutzt wird. Auf diese Weise kann die Herstellung von Flugzeugtreibstoff aus Biomasse wirtschaftlich interessant werden.“ Aiwanger setzt sich gegenüber dem Bund immer wieder für erneuerbare Flugkraftstoffe ein.  „Der Freistaat Bayern unterstützt seit mehreren Jahren tatkräftig Überlegungen und Planungen zum Aufbau von Demonstrationsanlagen und industriellen Produktionsanlagen für erneuerbare Flugkraftstoffe“, erklärt Aiwanger. „Leider legt der Bund Unternehmern und Investoren immer wieder Steine in den Weg. Wir brauchen freie Fahrt für Innovationen und Investitionen.“

 

Die massenbilanzielle Abrechnung von Biomethan erfolgt über entsprechende Herkunftsnachweise. Hier gibt es bereits etablierte Zertifizierungs- und Datenbanksysteme, in denen beispielsweise die Anrechnung von Biomethan auf die Kraftstoffquote geregelt sind. Dies könnte als Vorbild für die bilanzielle Teilung von Roh-Biogas dienen.


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Bastian Brummer
Stellv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 202/24
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