Aiwanger: "Bund muss Biomasse-Feindlichkeit aufgeben und mehr Ausschreibungsvolumen für Biogas anbieten!"

MÜNCHEN  Bayerische Betreiber von Biogas- und Biomasseanlagen haben erfolgreich an der ersten Ausschreibung des Jahres für Biogasanlagen der Bundesnetzagentur teilgenommen. Fast die Hälfte aller Zuschläge und 37 Prozent des gesamten Ausschreibungsvolumens gingen an Betreiber im Freistaat. Die Ausschreibung war mit Geboten im Umfang von 742 MW für ein Volumen von 240 MW insgesamt erneut überzeichnet. Dadurch haben deutschlandweit lediglich 263 Biogasanlagenbetreiber überhaupt einen Zuschlag erhalten. Dazu kommentiert der bayerische Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger: „Die bayerische Spitzenposition ist ein sehr erfreuliches Ergebnis. Zur Wahrheit gehört aber auch: Die bezuschlagten Mengen sind mit Blick auf die Wärmewende und die kommunalen Planungen keinesfalls ausreichend. Anlagenbetreiber in Bayern und Deutschland brauchen deutlich mehr Ausschreibungsvolumen, um bestehende Anlagen mit Wärmenetzen weiter betreiben zu können. Eine fast dreifach überzeichnete Ausschreibung ist dafür ein klares Zeichen. Gleichzeitig ist es eine Katastrophe, dass Biogasanlagen mit Wärmenutzung aus der Förderung rausfallen.“

 

Hinzu kommt, dass zwar nun mit einer neuen EEG-Regelung ein Drittel des ungenutzten Volumens aus der gescheiterten Biomethan-Ausschreibung auf die Biomasseausschreibungen 2025 übertragen wird. Trotzdem reicht diese Menge nicht aus, um alle Biogasanlagen mit Wärmenetzen weiter zu betreiben und gleichzeitig erneuerbaren Strom und Wärme zu erzeugen. „Die Vorteile liegen auf der Hand. Biomasse zur Strom- und Wärmeerzeugung ist regional, grundlastfähig und flexibel einsetzbar. Deutschland muss dieses Potenzial für die Energiewende stärker und besser nutzen als bisher“, betont Aiwanger. Als enttäuschend betrachtet der Minister die Ausschreibung für Biomethananlagen, da kein einziges Angebot eingereicht wurde: "Dieser Misserfolg ist das Ergebnis eines fehlerhaften Ausschreibungsdesigns. Eine Korrektur ist dringend geboten."

 

Im Rahmen der Ausschreibung wurden zwar in Bayern an 127 Biogasanlagen ein Zuschlagsvolumen mit insgesamt 90 MW erteilt. "Das ist auf den ersten Blick ein gutes Ergebnis, aber bei weitem nicht genug für die zahlreichen Anlagen aus den zubaustarken Jahren des EEG 2004 und 2009. Wir brauchen deshalb eine zeitnahe Novellierung des EEG - sonst droht der Verlust weiterer Anlagen. Das können wir uns nicht leisten“, so Aiwanger. Deshalb werde Bayern bei einer Novelle erneut die Forderungen aus der Bundesratsinitiative „Bioenergie stärken und für den Klimaschutz nutzen“ vom März dieses Jahres einbringen. "Bayern steht zur Bioenergie und will diese im künftigen Energiesystem nutzen", bekräftigt der Staatsminister.

 

Ansprechpartner: Aaron Gottardi, stv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 249/24
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