Aiwanger: "Bund muss Lkw-Produktion und Autobranche endlich tatkräftig unterstützen"

MÜNCHEN. Nach der Ankündigung der MAN Truck & Bus SE, in den nächsten Jahren bis zu 9500 Stellen abzubauen, hat Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die Bundesregierung aufgefordert, die Automobilbranche endlich tatkräftig zu unterstützen. Aiwanger: "Die Nutzfahrzeugbranche braucht dingend ein Flottenaustauschprogramm für Lkw und Busse. Zehntausende hochmoderne Lkw stehen aufgrund des Coronaeinbruchs unverkauft auf Halde, während gleichzeitig viele alte Stinker im Einsatz sind. Wir brauchen schnellstens Kaufanreize, um die neuen Fahrzeuge zu verkaufen und in Einsatz zu bringen. Das sichert Arbeitsplätze und nutzt der Umwelt. Dadurch werden auch die Hersteller in die Lage versetzt, gemeinsam mit staatlichen Förderprogrammen in alternative Antriebe zu investieren.“

 

Der Wirtschaftsminister drängt den Bund zudem auf bessere steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten beim Kauf neuer Lkw und Busse. Aiwanger: "Wir müssen alle Instrumente nutzen, um die Nachfrage zu stärken und Neuwagenkäufe attraktiver zu machen. Der Autogipfel Anfang der Woche war eine vergebene Chance. Arbeitsgruppen einzusetzen und sich auf den November zu vertagen, das hilft niemandem - weder der Mobilitätsindustrie, noch den Mitarbeitern, die um ihre Jobs bangen."

 

Aiwanger wird kurzfristig mit dem MAN-Vorstandsvorsitzenden Andreas Tostmann Möglichkeiten für Unterstützungsmaßnahmen der Staatsregierung für das in München ansässige Unternehmen erörtern. Aiwanger: "Wir werden alle Möglichkeiten prüfen, wie wir die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von MAN stärken können. Dazu gehören vor allem Innovationen im Bereich der Mobilität. Gerade bei Wasserstoffantrieben für Lkw sehe ich gute Chancen, die Nutzfahrzeugindustrie mit gezielten Förderungen zu unterstützen.“

 

Der Wirtschaftsminister bedauerte den Stellenabbau bei MAN, zeigte sich aber erleichtert, dass in den bayerischen Standorten keine Schließung drohe. Aiwanger: "Wir werden alles tun, die Produktion im Freistaat zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern. Wo dies unvermeidlich sei, werden wir auf Sozialverträglichkeit drängen."

 

Die MAN Truck & Bus SE gehört gemeinsam mit den Herstellern Scania und Volkswagen Caminhões e Ônibus zum Traton-Konzern mit Sitz in München. Das Unternehmen zählt zu den weltweit größten Nutzfahrzeugherstellern und ist einer der größten Arbeitgeber in Bayern. Der Konzern beschäftigt in München etwa 10.000 Mitarbeiter und in Nürnberg 4.000 Arbeitnehmer.

 

Jürgen Marks

Leiter Pressereferat

 


Pressemitteilung-Nr. 263/20
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