Aiwanger: "Das Helmholtz-Projekt zeigt: Bauernhöfe und Milch halten gesund. Langfristig müssen wir diese Erkenntnisse in die Medizin bringen"

GARCHING AN DER ALZ   Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat die Alztaler Hofmolkerei in Garching an der Alz besucht. Prof. Dr. med. Dr. h.c. Erika von Mutius, Leiterin des Instituts für Asthma- und Allergieforschung am Helmholtz Zentrum München (HMGU), erforscht dort den sogenannten Bauernhofeffekt. Die These: Kinder, die auf dem Land und im Kontakt mit Tieren aufwachsen, haben ein geringeres Allergierisiko. Prof. Dr. von Mutius und ihr Forschungsteam haben herausgefunden, dass insbesondere der Kuhstall von Bedeutung ist.

 

Mit diesem Wissen plant die Medizinerin langfristig, neue Medikamente zur Asthmaprävention zu entwickeln. Minister Aiwanger zeigte sich beim Besuch auf dem Hof überzeugt: "Prof. Dr. von Mutius zeigt hier in Garching, dass Kinder, die auf traditionellen Bauernhöfen aufwachsen, seltener und später Krankheiten wie Asthma bekommen. Vor allem Kuhmilch und der Aufenthalt im Kuhstall wirken positiv auf das Immunsystem. Was viele Landwirte seit Jahrhunderten sagen, hat inzwischen also auch eine wissenschaftliche Grundlage. Jetzt ist es wichtig, genau herauszufinden, welche Stoffe - in der Kuhmilch oder im Staub aus dem Kuhstall - das Immunsystem abhärten. Dann können wir diese Erkenntnisse in Form von Medikamenten in die Anwendung bringen. Dazu müssen wir die Mikrobiom-Forschung vorantreiben. Das Helmholtz-Zentrum ist dabei ein wichtiger Partner. Hier sieht man, dass unsere Fördergelder gut investiert sind." Er sei überzeugt, dass Erika von Mutius und ihr Team die Erkenntnisse zum Nutzen allergiegefährdete Kinder in Anwendung bringen werden, sagte Minister Aiwanger am Rande des Besuchs.

 

Gemeinsam mit Prof. Dr. von Mutius und Prof. Dr. Matthias Tschöp, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums München und Vizepräsident der Helmholtz-Gesellschaft, verkostete der Minister auf dem Hof pasteurisierte Milch. Die hatte Prof. Dr. Erika von Mutius gemeinsam mit ihrem Team auf dem Hof von Franz Obereisenbuchner untersucht. Seit über 20 Jahren beschäftigt sich die Wissenschaftlerin mit dem Bauernhofeffekt. Bereits in ihrer Zeit als Kinderärztin habe sie häufig festgestellt, dass Kinder, die im Umfeld von Bauernhöfen aufwachsen, seltener krank seien, erzählte Prof. Dr. von Mutius. 

Das Helmholtz Zentrum München ist eine Forschungseinrichtung des Bundes und des Freistaates Bayern und wird zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent durch den Freistaat institutionell gefördert. Der Anteil Bayerns lag 2023 einschließlich Sonderfinanzierungen bei 21,9 Millionen Euro

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Stellv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 269/24
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