MÜNCHEN Bayern soll bis 2040 klimaneutral werden. Ein wesentlicher Baustein auf diesem Weg ist neben der Stromwende die sogenannte Molekülwende. Dabei soll fossiles Rohöl langfristig durch klimaneutrale Ausgangsstoffe zur Produktion von Kraftstoffen und Grundstoffen für die Chemieindustrie ersetzt werden. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum Strategiedialog Molekülwende traf Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger mit Vertretern bayerischer Raffinerien und des Branchenverbands zusammen: "Wenn wir klimaneutral werden wollen, reicht es nicht aus, nur auf die Stromwende zu schauen. Vielmehr brauchen wir gleichzeitig eine Molekülwende. Kohlenwasserstoffe können in Zukunft nachhaltig hergestellt werden, anstatt der bisherigen Gewinnung aus fossilem Rohöl. Entscheidend ist, dass wir das politisch und auch gesellschaftlich mittragen. Die bayerischen Raffinerien sind zentraler Bestandteil der industriellen Wertschöpfung und verlässlicher Partner für eine sichere Energieversorgung."
Derzeit werden rund 20 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland durch Strom gedeckt. Die restlichen 80 Prozent entfallen hauptsächlich auf Gas, Mineralöl und Kohle. Kohlenwasserstoffe werden auch in Zukunft in der Mobilität, im Wärmesektor und für die Produktion von allen möglichen Alltagsprodukten beispielsweise aus Kunststoff benötigt. Statt fossilen, klimaschädlichen Ausgangsstoffen sollen die notwendigen Kohlenwasserstoffe dann CO2-neutral gewonnen werden.
"Die Unternehmer haben Lösungen für die Transformation. Die finalen Investitionsentscheidungen für die Projekte können aber in vielen Fällen nicht getroffen werden, weil es vor allem an langfristiger Planungssicherheit fehlt. Wir wollen einerseits weg von den fossilen Rohstoffen, gleichzeitig müssen wir international wettbewerbsfähig bleiben. Daher fordere ich vom Bund, dieses Thema ernst zu nehmen und sinnvolle und verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Nur so kann gewährleistet werden, dass Investitionen in Transformationsprojekte tatsächlich getätigt werden", so Aiwanger.
Das Strategiegespräch zur Molekülwende markierte den Auftakt für einen regelmäßigen Austausch. Dadurch soll die Transformation der Raffinerien unterstützt und begleitet werden.
Ansprechpartnerin:
Franziska Meinl
Stellv. Pressesprecherin
Pressemitteilung-Nr. 281/24