MÜNCHEN Bayern will sein Engagement bei der Finanzierung von Start-ups in den kommenden zehn Jahren verstärken. Im Rahmen der VC4Start-ups Initiative Bayern („Wagniskapital für Start-ups“) plant das Bayerische Wirtschaftsministerium zusammen mit der LfA Förderbank Bayern und Bayern Kapital ab 2025 neue Fonds mit einer Milliarde Euro für das bayerische Start-up-Ökosystem aufzulegen. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: „Die VC4Start-ups Initiative ist ein starker Treiber für Gründer und junge Unternehmen. Die Anschubfinanzierung beträgt 50 Millionen Euro pro Firma - egal in welcher Phase sie sich befindet. Die Initiative soll mindestens 400 Unternehmen erreichen und zusammen mit privaten Kapitalgebern Investitionen von sieben Milliarden Euro in bayerische Start-ups mobilisieren.“
Im Zentrum der VC4Start-ups Initiative Bayern steht dabei der „Superrisikokapitalfonds“ für Start-ups in der Wachstums- und Scale-up-Phase mit einem geplanten Fondsvolumen von 600 Millionen Euro. Der maximale staatliche Finanzierungsanteil wird dabei von 25 auf bis zu 50 Millionen Euro pro Unternehmen angehoben. Zusammen mit weiteren neuen Fonds in den Segmenten Frühphase sowie einem Dachfonds der LfA für Fondsinvestitionen will der Freistaat das bayerische Start-up-Ökosystem ab 2025 noch tatkräftiger unterstützen. Ab 2030 soll eine weitere Fondsgeneration an den Start gehen – somit sollen in den kommenden zehn Jahren bis zu zwei Milliarden Euro für innovative und technologieorientierte Start-ups mit Sitz im Freistaat Bayern bereitgestellt werden.
Bayern-Kapital-Geschäftsführerin Monika Steger: „Bayern Kapital blickt auf fast 30 Jahre Erfahrung im Venture Capital-Markt zurück und ist schon immer ein langfristiger Ankerinvestor für bayerische Start-ups und Scale-ups in allen Unternehmensphasen, bereits beginnend ab der frühen Seedphase.“ Frau Steger betont weiter: „Essenziell für die Investmentstrategie der Bayern Kapital ist es, den Beteiligungen die Zeit zu geben, die sie für eine erfolgreiche, nachhaltige Entwicklung benötigen. Wir sind in der Lage, Unternehmen bei Bedarf auch über längere Investitionszeiträume aktiv zu begleiten. Die neuen Fondsgenerationen und der erhöhte Finanzierungsanteil von bis zu 50 Millionen Euro pro Unternehmen ermöglichen uns, diesen Ansatz in der Zukunft noch besser zu verfolgen.“
Dr. Bernhard Schwab, Vorstandsvorsitzender der LfA Förderbank Bayern: „Als öffentlicher Kapitalgeber setzen wir als LfA mit unseren Fondsinvestments ein Signal für private Investoren ebenfalls in Wagniskapital zu investieren. Zusammen mit den Direktinvestitionen unserer Venture Capital-Tochter Bayern Kapital in bayerische Start- und Scale-ups tragen wir so maßgeblich dazu bei, die großen Investitionsbedarfe der bayerischen Wirtschaft zu stemmen. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass zusätzliches privates Kapital für Innovationen „Made in Bavaria“ mobilisiert wird. Durch diese Kombination aus privatwirtschaftlichen und öffentlichen Mitteln stärken wir die Widerstandsfähigkeit und das Wachstumspotenzial des gesamten Start-up-Ökosystems in Bayern.“
Bayern braucht Start-ups, die Innovation und Wirtschaftswachstum ankurbeln und langfristig Fortschritt sowie Arbeitsplätze sichern. Bayern ist gemessen an den Neugründungen führendes Start-up-Land im Bundesvergleich und bei den Finanzierungsrunden mit an der Spitze. Start-ups sind auf Wagniskapital angewiesen, da die Aufbau- und Wachstumsphase kapitalintensiv sind und eine Finanzierung über Fremdkapital meist nicht möglich ist. Die Finanzierungslandschaft für Start-ups und das Fundraising-Klima für Fonds haben sich durch den Krieg in der Ukraine sowie die Zinswende seit 2022 deutlich eingetrübt. Die Auswirkungen zeigen sich in einer rückläufigen Investitionsaktivität und weniger Geld für Start-ups. Dieser Entwicklung möchte der Freistaat mit einer Verstärkung der öffentlichen Investitionen im Rahmen der VC4Start-ups Initiative Bayern aktiv entgegentreten.
Ansprechpartnerin:
Franziska Meinl
Stellv. Pressesprecherin
Pressemitteilung-Nr. 283/24