Weigert: "In den Gesprächen haben wir eine hohe Wertschätzung für unsere Unternehmen und deren Produkte und Technologien erfahren"

Bischkek   Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert hat vom 12. bis 16. Juli 2023 in Begleitung bayerischer Unternehmen, der IHK München/Oberbayern und der Landtagsabgeordneten Anna Schwamberger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Gerald Pittner (FREIE WÄHLER) Kasachstan und Kirgisistan besucht. Weigert führte wirtschafts- und rohstoffpolitische Gespräche zunächst in Astana mit dem Ersten Vize-Premierminister Kasachstans Roman Sklyar und Vize-Industrieministerin Dinara Chsheglova. In der Wirtschaftsmetropole Almaty tauschte er sich mit Schlüsselakteuren der kasachischen Wirtschaft aus. Zum Abschluss in Bischkek traf er den kirgisischen Regierungschef Akylbek Japarov, Energieminister Taalaibek Ibraev und Arbeitsminister Kudaibergen Bazarbaev.  

 

Weigert zum Abschluss der Reise: „Die geoökonomischen und geostrategischen Gravitationskräfte rücken Zentralasien immer stärker in den Fokus der Weltwirtschaft. Der Raum hat eine elementare Brückenfunktion zwischen Asien und Europa. Es gibt viele erfolgversprechende Ansatzpunkte für eine engere Kooperation. Die zentralasiatischen Länder suchen neue, eigenständige Wege für eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung. Mit Kasachstan und Kirgisistan haben wir zwei Länder besucht, die sehr rohstoffstark aufgestellt sind. Beide Staaten können dazu beitragen, unsere einseitigen Lieferketten z.B. bei seltenen Erden und Metallen zu diversifizieren. Das Interesse an einem Ausbau der Handelspartnerschaft ist groß. In unseren Gesprächen haben wir eine hohe Wertschätzung für Bayern, unsere Unternehmen und deren Produkte und Technologien erfahren.“

 

In Bezug auf Kasachstan sieht der Staatssekretär zwei Bereiche als besonders relevant an: „Seit dem Ukrainekrieg wächst Kasachstans Bedeutung als alternativer Logistik-Hub zu Moskau. Die Güterströme aus China über den sogenannten mittleren Korridor durch Zentralasien nach Europa nehmen zu. Für bayerische Unternehmen ist das eine Chance, weil die Transportinfrastruktur in Kasachstan an vielen Stellen erneuert und ausgebaut wird. Es entstehen neue Eisbahnstrecken und Häfen am kaspischen Meer. Auch bei der Optimierung der Logistikprozesse und digitalen Lösungen kann Know-how aus Bayern helfen.“ 

 

Beim Thema erneuerbare Energien will Kasachstan ebenfalls investieren. „Kasachstan hat ein strategisches Interesse, den Sektor der erneuerbaren Energien auszubauen. Die geplanten Investitionen in Wind- und Solarenergie und in die Wasserstoff-Elektrolyse bieten z.B. unseren Maschinen- und Anlagebaufirmen gute Chancen“, so Weigert.

 

Bei den Treffen mit wichtigen Mitgliedern des kirgisischen Kabinetts stand das Thema Ausbildung und Fachkräfte im Mittelpunkt. Weigert: „Die Hälfte der Bevölkerung in Kirgisistan ist unter 24 Jahre alt. Kirgistan hat also eine sehr junge Bevölkerung aber nicht genügend Ausbildungsplätze im Land. Das Interesse an einer Kooperation mit Bayern ist groß. Für unsere Unternehmen, die junge und motivierte Menschen suchen, ist das eine echte Chance.“

 

Um die auf der Reise geknüpften Beziehung auszubauen, sollen weitere Initiativen folgen. So kündigte der kirgisische Energieminister an, im Rahmen der nächsten Sitzung des Deutsch-Kirgisischen Wirtschaftsrates im November in Hamburg auch nach Bayern zu kommen. Weigert wiederum lud beide Länder zum Hydrogen Dialogue Anfang Dezember in Nürnberg ein.  

 

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Thomas Assenbrunner

stv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 287/23
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