MÜNCHEN Der bayerische Wirtschaftsminister begrüßt die am Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedete Wasserstoff-Importstrategie, welche den Import großer Wasserstoffmengen über Pipelines und per Schiff nach Deutschland zum Ziel hat. Aiwanger: „Wir brauchen auch Moleküle, nicht nur Elektronen des Stroms, um unseren Energiebedarf zu decken. Nur ein Fünftel des Energiebedarfs in Deutschland wird aktuell mit Strom abgedeckt und davon erst die Hälfte erneuerbar. Die erneuerbaren Energien in Deutschland allein reichen nicht aus, um ein erfolgreiches Industrieland bleiben zu können. Die ideologische Ablehnung der Molekülwelt, also unter anderem von Gasen wie Wasserstoff als Energieträger, wie von weiten Teilen der Grünen über Jahre propagiert, würde massiven Wohlstandsverlust für Deutschland bedeuten. Umso mehr erfreulich ist, dass die Bundesregierung jetzt diese Realität erkennt. Über Wasserstoffpipelines können über weitere Strecken als über Stromleitungen größere Energiemengen transportiert werden, beispielsweise auch aus Nordafrika, oder per Schiff als grünes Ammoniak über die ganze Welt. Über eine Gaspipeline fliesst achtmal so viel Energie wie über eine Stromtrasse, Wasserstoff ist monatelang speicherbar, Strom sehr viel schwieriger. Der Strom, den wir in Deutschland über Windräder und Photovoltaik erzeugen, reicht für die eigene Wasserstoffproduktion in großem Stil nicht aus und wir brauchen ihn für andere Zwecke. Auch das jetzt geplante deutsche Wasserstoff-Kernnetz von 10.000 km bis 2032 ist eine gute Grundlage für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft. Der Bund muss allerdings die Finanzierungs-Bedingungen für die Gaspipelines noch verbessern, die derzeit schlechter sind als für die Stromtrassen, damit sich genügend Investoren für die Umsetzung finden. Der Finanzbedarf für die Gaspipelines wird auf 20 bis 30 Milliarden Euro geschätzt, für die geplanten Stromsysteme auf über das Zehnfache.“
Ansprechpartnerin:
Dr. Aneta Ufert
Stellv. Pressesprecherin
Pressemitteilung-Nr. 309/24