Aiwanger: "Wir unterstützen frühzeitig die Transformation der bayerischen Innenstädte. Daher begrüße ich vernünftige, datenschutzrechtlich konforme Technologien , die positive Auswirkungen auf die Stadtentwicklung haben."

MÜNCHEN Die neue DSGVO-konforme Smart City Analytics-Software der Ariadne Maps GmbH wird nun in Waldkirchen getestet. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat den Startschuss für die Testphase, die vom Bayerischen Wirtschaftsministerium gefördert wird, in der Stadt im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau gegeben. „Die Zentren der bayerischen Städte und Kommunen sind wichtige Orte für Gesellschaft, Handel, Handwerk, Gastronomie, Tourismus, Kultur und Dienstleistungen“, sagt Wirtschaftsminister Aiwanger. „Es ist daher von großer wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Wichtigkeit, die Aufenthaltsqualität in den Innenstädten zu bewahren und ihre Attraktivität zu steigern, ohne den Datenschutz zu gefährden. Bis jetzt sind Bauchgefühl und Erfahrungen die Grundlage der meisten Entscheidungen über Produktstandorte, Marketing und Preisgestaltung im Einzelhandel. Die Ariadne-Technologie hilft Einzelhändlern Kundenanalyse in Echtzeit zu erhalten. Hierfür werden Messgeräte im Stadtgebiet installiert. Sie erkennen das von Smartphones ausgestrahlte Signal. Auf diese Weise können Besucherzahlen und –bewegungen anonym nachverfolgt werden. Solche datenschutzrechtlich konformen Technologien können uns helfen, den traditionellen innerörtlichen Handel gegen die Marktmacht der großen Handelsplattformen und Konzerne zu verteidigen, um Innenstädte zu stärken und Leerstand zu vermeiden. Nun wird die Technologie nach Gräfelfing auch in Waldkirchen in der Alltagspraxis getestet. Das Projekt soll einen bayernweite Know-How-Transfer ermöglichen, wovon auch andere bayerische Kommunen künftig profitieren können. Frühzeitig wollen wir die Transformation der Innenstädte in Angriff nehmen und das Fundament für eine Smart City legen. Das Waldkirchner Projekt verspricht einen hohen Wert für das Stadtmarketing und die Stadtentwicklung.“

 

Die aktuelle Ministeriumsstudie zur wirtschaftlichen Lage der bayerischen Innenstädte zeigte, dass 57 Prozent der befragten Kommunen auch in zentralen Lagen zunehmend Leerstand haben. Die Erfassung und Auswertung der Laufströme können weniger attraktive Innenstadtbereiche durch gezielte Maßnahmen aufwerten. Mit der von der Münchner Technologiefirma entwickelte Frequenzmessungs-Software lässt sich zum Beispiel ablesen, wie viele Menschen sich zu bestimmten Zeiten auf dem Waldkirchner Marktplatz befinden, wie oft und wie lange vor einem Schaufenster in der Ringmauerstraße gestoppt wird und welche Geschäfte aufgesucht werden.

 

Das Bayerische Wirtschaftsministerium fördert den Einsatz dieser patentierten Human Movement Tracking-Technologie der Ariadne Map GmbH mit 190.000 Euro. Zudem wird diese durch die Stadt Waldkirchen, der RID Stiftung und des Handelsverbandes Bayern mitfinanziert. Das Start-Up ist ein ehemaliger Alumnus in Werk1 – Münchens Heimat für Digitale Startups und vom Bayerischen Wirtschaftsministerium gefördertes digitales Gründerzentrum – und wurde von Doktoranden der TU München 2019 gegründet.

 

Die Studie 2023 zur wirtschaftlichen Lage der Innenstädte kann auf folgender Homepage eingesehen werden: https://www.stmwi.bayern.de/fileadmin/user_upload/stmwi/publikationen/pdf/2023-07-11_Umfrage_Wirtschaftliche_Lage_der_bayerischen_Innenstädte_2023.pdf

 

Dr. Patrik Hof

Stv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 317/23
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