MÜNCHEN Das Bayerische Wirtschaftsministerium fördert die Entwicklung und Anwendung von Kleinsatelliten im Rahmen eines neuen Vorhabens mit knapp zwei Millionen Euro. Konkret geht es um einen Demonstrator zum Einsatz von Kleinsatelliten in niedrigen Umlaufbahnen (so genannte VLEO, very low earth orbits). Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt hat die Förderbescheide an die beiden Projektpartner Fraunhofer Gesellschaft und Zentrum für Telematik e.V. (ZfT) übergeben. Gotthardt ist überzeugt: "Wir befinden uns mitten in einem neuen Raumfahrtzeitalter. Private Unternehmen und Start-ups – auch aus Bayern – sind dabei treibende Kräfte. Mit unserer Förderung unterstützen wir die Forschung an Satelliten, die in der Erdbeobachtung, der Satellitenkommunikation und im Sicherheitsbereich enorme kommerzielle Potenziale haben.“
Der Staatssekretär betont dabei die wichtige Rolle von Würzburg und Unterfranken als Standort der Raumfahrtforschung: "Mit dem Zentrum für Telematik, der Universität Würzburg, leistungsfähigen Unternehmen und Start-ups und nun auch der Fraunhofer-Gesellschaft ist Würzburg schon jetzt eine feste Größe, wenn es um Satellitentechnik geht. Die Stadt kann ein europäisches Zentrum der New Space Wirtschaft werden. Unsere VLEO-Förderung ist dabei ein wichtiger Schritt."
Zu den Zielen des Forschungsvorhaben gehören unter anderem: die Erarbeitung von Lösungen für Satellitenplattformen in niedrigen Umlaufbahnen, die Untersuchung des Einsatzes innovativer Materialien, Beschichtungsverfahren und funktionsintegrierten Strukturen und die Untersuchung spezifischer Aspekte der Serienfertigung. Zudem soll ein Machbarkeitsnachweis für VLEO-taugliche Nutzlastkonzepte im Bereich der hochauflösenden Erdbeobachtung und Erarbeitung innovativer VLEO-Lösungen für Kommunikationsanwendungen erbracht werden.
Neben dem Zentrum für Telematik sind von der Fraunhofer Gesellschaft drei Institute am Projekt beteiligt: das Fraunhofer Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, nun auch mit einem Standort in Würzburg, das Fraunhofer Institut für Silicatforschung und das Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen. Das Fördervolumen von knapp zwei Millionen Euro teilen sich die Fraunhofer Institute (1,2 Millionen Euro) und das ZfT (750.000 Euro).
Ansprechpartner: Aaron Gottardi, stv. Pressesprecher
Pressemitteilung-Nr. 348/24