Aiwanger: "Die Siltronic AG ist eines der Top-Unternehmen Bayerns, auf die wir stolz sein können. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass Standorte wie Burghausen auch langfristig rentabel und wettbewerbsfähig bleiben"

BURGHAUSEN   Bayerns Wirtschafts- und Energieminister hat heute die Betriebsversammlung der Siltronic AG an deren Produktionsstandort in Burghausen besucht und dabei bekräftigt, sich für die weiterhin erfolgreiche Zukunft starker Unternehmen am Standort Bayern einzusetzen. Aiwanger: „Deutschland muss Industriestandort bleiben. Dazu brauchen wir eine bessere internationale Wettbewerbsfähigkeit, beispielsweise einen Wirtschaftsstrompreis von 4 Cent, Unternehmenssteuern von 25 Prozent und mehr Netto vom Brutto für die Beschäftigten statt immer höhere Bruttolöhne, die von Steuern und Abgaben aufgefressen werden. Die Siltronic AG ist eines der Top-Unternehmen Bayerns, auf die wir stolz sein können. Mit ihren herausragenden Kompetenzen in der Wafer-Fertigung ist sie ein zentraler Pfeiler für die erfolgreiche Zukunft des Wirtschaftsstandorts. Siliziumwafer sind unerlässlich für zahlreiche Technologien, von Computern und Smartphones bis hin zu Elektroautos und Windkraftanlagen – ohne Mikrochips läuft heute nichts mehr. Dank Siltronic bleibt Europa in diesen Wachstumsmärkten unabhängig – mit dem letzten westlichen Wafer-Hersteller und wichtigen Zulieferer der führenden Halbleiterfirmen aus Bayern."

Im März 2024 wurde bekannt, dass Siltronic die Fertigung bestimmter Wafer für die Chipindustrie in Burghausen einstellt und dadurch rund 400 Stellen wegfallen. "Wir müssen diese unternehmerische Entscheidung respektieren, so bitter sie ist", betonte der Minister. "Klar ist aber: Siltronic ist ein Vorzeigebetrieb an einem Vorzeigestandort, den wir unbedingt erhalten müssen. Die Firma bedient entscheidende Zukunftsmärkte für Bayern und Europa. Wir müssen die großen Rahmenbedingungen so setzen, dass solche Unternehmen hier bleiben und sich neue bei uns ansiedeln. Mein großer Appell an die Bundesregierung bleibt: Wir brauchen einen Wirtschaftsstrompreis von 4 Cent pro Kilowattstunde und niedrigere Steuern." Darüber hinaus betonte der Minister die Wichtigkeit des Infrastrukturausbaus für ein zukunftsfähiges bayerisches Chemiedreieck. Die Industrieregion verbraucht bereits heute rund ein Prozent des gesamten deutschen Stroms. Aiwanger: "Wir werden die Forschung und Entwicklung hier mit all unseren Möglichkeiten weiter unterstützen. Dafür werden wir aber langfristig noch mehr Energie brauchen. Deshalb bin ich der Region auch dankbar, dass wir in Sachen Windkraft den Knoten durchschlagen haben. Wir müssen die Infrastruktur ausbauen und zum Beispiel auch die 380kV-Leitung hierher bringen."

Die gesicherte Versorgung mit Rohstoffen für Mikrochips ist entscheidend für Europas Unabhängigkeit und die Vermeidung von Lieferengpässen. Dazu betonte Aiwanger: "Obwohl die Siliziumtechnologie hier perfektioniert wurde, stoßen wir langsam an ihre Grenzen. Der nächste Schritt ist die Entwicklung von Galliumnitrid (GaN) und Kombinationen aus Silizium und GaN. Burghausen spielt dabei eine zentrale Rolle. Wir unterstützen Siltronic nach Kräften bei der Entwicklung und Fertigung dieser innovativen Wafer." Der Markt für GaN-basierte Leistungshalbleiter ist in Bewegung. Erst vor Kurzem wurde ein bedeutender Meilenstein in der Branche gesetzt, als der Chiphersteller Infineon die weltweit erste 300-Millimeter-Galliumnitrid-Power-Technologie präsentierte.

Die Siltronic AG ist der weltweit viertgrößte Produzent von Wafern aus Reinstsilizium mit einem Weltmarktanteil von 14 Prozent. Der Konzern unterhält vier Produktionsstätten in Asien, Europa und den USA mit 4.500 Mitarbeitern. In Burghausen liegt der mit rund 1.800 Mitarbeitern weltweit größte Produktionsstandort. Zugleich sind dort Forschung und Entwicklung angesiedelt.

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Bastian Brummer
Stellv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 364/24
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