Aiwanger: "Holzenergie wird weiterhin ausgebremst. Wenn der Bund starrsinnig bleibt, packen wir in Bayern selbst an."

MÜNCHEN   Nach langem Ringen einigte sich die Bundesregierung beim Gebäudeenergiegesetz (GEG) auf Technologieoffenheit beim Heizungstausch. Die zugehörige Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) soll Anfang 2024 in Kraft treten – jedoch wieder mit Diskriminierung der Holzenergie! Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger ist das Warten auf den Bund leid: „Wir müssen bei der Energiewende vorankommen. Dafür brauchen wir alle verfügbaren und emissionsarmen Technologien inclusive Holz. Beim Thema Heizen zeigt sich der Bund unbelehrbar: Er baut ideologische Hürden auf, statt breite Anreize zu setzen. Holzenergie wird gezielt ausgebremst. Wenn der Bundestag nicht eingreift, müssen wir in Bayern selbst anpacken und ein Förderprogramm für Biomasseheizungen ausloten.“

 

Der aktuelle BEG-Entwurf sieht vor, dass Biomasseheizungen um eine Förderung erhalten zu können, mit anderen Technologien kombiniert werden müssen, zum Beispiel mit solarthermischen Anlagen oder einer Wärmepumpe zur Warmwasserbereitung und/oder Raumheizungsunterstützung. Dies würde die Holzheizung massiv verteuern. Zudem würde die zusätzlich vorgesehene Kürzung, der als förderfähig anerkannten Kosten für den Heizungstausch dafür sorgen, dass insbesondere bei der Holzenergie die BEG-Förderung in vielen Fällen nicht mehr auskömmlich ist.

 

Für den Minister ist der Starrsinn der Ampel unverständlich: „Biomasse ist ein nachwachsender Energieträger direkt vor der Haustür. Der Bund benachteiligt aus ideologischen Gründen Heizen mit Holz. Damit stößt er Bürgerinnen und Bürger vor den Kopf und schränkt die Möglichkeiten für eine dezentrale Energiewende unnötig ein. Momentan herrscht völlige Ratlosigkeit bei den Hausbesitzern, welche Heizung sie überhaupt einbauen sollen. Ich erwarte, dass der Bund auch reine Holzheizungen in Privathäusern fördert. Ansonsten müssen wir versuchen, ein bayerisches Förderprogramm auf den Weg zu bekommen. Wir können nicht unser Brennholz verfaulen lassen und weiterhin auf fossile Energieträger setzen, wie es die Ampel in letzter Konsequenz tut. Auch der Strommix für die Wärmepumpe hat einen hohen fossilen Anteil.“

 

Ansprechpartnerin:

Dr. Aneta Ufert, stellv. Pressesprecherin


Pressemitteilung-Nr. 386/23
Ansprechpartner
Prinzregentenstraße 28, 80538 München