Aiwanger: "Innovationskraft in der Oberpfalz strahlt über die Region hinaus"

MÜNCHEN/RODING/WEIDING Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger überreichte Förderbescheide an die Unternehmen Q-Tech und AVL Software (Roding), Säckl (Weiding) sowie den Technologiecampus Cham. „Die Oberpfalz setzt mit großem Erfolg auf Forschung und Entwicklung. Ihre Innovationskraft strahlt weit über die Region hinaus“, sagte der Staatsminister.

 

  • Die Firma Q-Tech entwickelt gemeinsam mit dem Technologiecampus Cham der Technischen Hochschule Deggendorf ein neuartiges Transportsystem für die Bestückung diverser Produktions- und Prüfmaschinen: Das Projekt Autoload ermöglicht Robotern eine dynamische und flexible Datenkommunikation mit Maschinen und Auftragsmanagement und setzt unter anderem intelligente Sensorik und künstliche Intelligenz ein, um Werkstücke automatisch und ohne Kollisionen zu positionieren. Ein weiteres Projekt ist die Entwicklung eines neuartigen Spansystems, um Bauteile mit unterschiedlichen und komplizierten Geometrien möglichst zeit- und kosteneffizient bearbeiten zu können.

 

  • Die Verbundforschungsprojekte im Bereich Mechatronik werden vom Bayerischen Wirtschaftsministerium gefördert. „Mechatronik, also die interdisziplinäre Verknüpfung von Mechanik, Elektrotechnik und Informatik, prägt den modernen Maschinenbau und nahestehende Industriegruppen nachhaltig und stellt eine industrielle Schlüsseltechnologie dar“, erklärte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger bei der Übergabe des Förderbescheids. Um in den wirtschaftlichen Zukunftsfeldern der digitalen Technologien und Anwendungen bayerische Innovationen anzustoßen, fördert das Wirtschaftsministerium im Rahmen der Strategie BAYERN DIGITAL und der Hightech Agenda Kooperationen zwischen Unternehmen oder zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. „Der Dreiklang aus Mechanik, Elektronik und Informatik ist Grundvoraussetzung für Megatrends wie Digitalisierung und Industrie 4.0 und steht für innovative digitalisierte Produkte und Prozesse in einem globalisierten Markt“, sagte der Staatsminister. „Ich freue mich, dass hier im Osten der Oberpfalz junge Forscher des Technologiecampus Cham gemeinsam mit dem Unternehmen Q-Tech innovative Impulse geben, die weit über die Region hinausreichen. Das zeigt: Erfindergeist kann sich in ganz Bayern auch abseits der Metropolen entfalten und wird gefördert.“

 

  • Die Firma Q-TECH Roding GmbH erhielt im Rahmen des Bayerischen Verbundforschungsprogramms (BayVFP) für das Vorhaben „AUTOLOAD – Autonomes Transportsystem zum automatisierten Be- und Entladen von Maschinen“ für die Haushaltsjahre 2021 bis 2024 einen Zuschuss als Projektförderung bis zur Höhe von 269.931 Euro. Der Technischen Hochschule Deggendorf als Projektpartner wurde ein Zuschuss bis zur Höhe von 488.200 Euro bewilligt.

 

  • Die Innovation der Firma Säckl, ein Fräsmaschinenbestückautomat, zielt auf drei entscheidende Trends:  Arbeitskräftemangel: Um die Maschinen auszulasten, müssten sie 24 Stunden über 7 Tage laufen und zwingend von Personal betreut werden. Mit dem Bestückautomat können die Maschinen über mehrere Schichten hinweg ohne Stillstandszeiten arbeiten. Die Maschine amortisiert sich somit schneller. Qualität der Arbeit: Die Arbeit an sich ist monoton. Das Personal kann weitergebildet werden und für qualifiziertere Arbeit eingesetzt werden. Kleine Losgrößen: Für Serienteile lohnt oft eine Automatisierung, weil die hohen Investitionskosten auf eine große Stückzahl umgelegt werden können. Säckl setzt bei seinem Automat auf Rentabilität auch bei kleinen Stückzahlen. Im Gegensatz zu anderen Bestückautomaten  kann die Neuentwicklung innerhalb kürzester Zeit an sämtliche Fräsmaschinen-Fabrikate angebunden werden. Für das Unternehmen Säckl ist das neben dem bisherigen Geschäft als Auftragsfertiger und Projektabwickler der Weg hin zu der Etablierung eines eigenen Produktes.

 

  • Die Innovationen der Projekte der Unternehmen Q-Tech und Säckl sind in Zusammenarbeit mit dem Beratungsbüro Cham des Bezirks Oberpfalz erarbeitet worden. Der Technologie- und Netzwerkmanager des Beratungsbüros, Michael Zankl, hat die Unternehmen über Fördermöglichkeiten informiert und beraten: „Kleine und mittlere Unternehmen haben im Tagesgeschäft oft nicht die Zeit für solche aufwändigen Anträge und meist auch wenig Erfahrung darin, die durchaus vorhandenen innovativen Merkmale passgenau im Antrag für den Fördergeber zu formulieren.“ Das Beratungsbüro ist vom Bayerischen Staatministerium der Finanzen und für Heimat gefördert. Ziel der vielfältigen Aktivitäten ist der Ausbau der grenzüberschreitenden Vernetzung, insbesondere zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Anlässlich der Förderbescheidübergabe sagte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker: „Unsere Förderung zahlt sich aus! Ich freue mich, dass das Beratungsbüro Oberpfalz erfolgreich zur Realisierung der beiden Projektideen beitragen konnte. Wir unterstützen so kleine und mittlere Unternehmen und bringen dabei technische Weiterentwicklungen im ländlichen Raum voran. Gleichzeitig aktivieren und nutzen wir gezielt die Potenziale des bayerisch-tschechischen Grenzraums. Die Grenzregion wird so noch weiter gestärkt und zu einem gemeinsamen Zukunftsraum fortentwickelt.“

 

  • Ein Beispiel für eine rasche und erfolgreiche Standorttransformation ist das neue Kompetenz- und Testzentrum für Sensortechnik im Bereich autonomes Fahren, welches das Regensburger Unternehmen AVL in Roding errichtet. Das bayerische Wirtschaftsministerium unterstützt den Aufbau mit Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Umfang von insgesamt 9,03 Millionen Euro für alle beteiligten Kooperationspartner, wovon 5,35 Millionen Euro auf AVL entfallen. Jetzt wurde dem Unternehmen der letzte der fünf Förderbescheide übergegeben. „Diese Technologieförderung konnten wir in weniger als einem halben Jahr realisieren, weil AVL und weitere Partner in kürzester Zeit, zusammen mit dem Wirtschaftsministerium und dem Projektträger der Förderlinie Digitalisierung des Bayerischen Verbundforschungsprogrammes, die Projektideen zur Förderreife gebracht haben“, erklärte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger

 

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Katrin Nikolaus

stv. Pressesprecherin


Pressemitteilung-Nr. 405/20
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