Aiwanger: "Hopfenbauern und Politik werden die Herausforderungen meistern - Bewässerung und Energie aktuelle Hauptthemen"

MÜNCHEN/WOLNZACH Bayerns Wirtschafts- und Tourismusminister Hubert Aiwanger ist mit den Teilnehmern der Hopfenrundfahrt vom Betrieb Weiß bei Geisenfeld per Bus zur abschließenden Einkehr zum Hopfenmuseum Wolnzach gefahren. Dort ging er nach der Begrüßung durch Hopfenbau-Präsident Adi Schapfl in seiner Rede auf die aktuellen Herausforderungen der Hopfenbranche ein.

 

Besonders wichtig sei es nach den Worten Aiwangers, dass die Veranstaltungen und Feste wieder abgehalten werden, trotz der ständigen Verunsicherung durch Corona. Von den Volksfesten bis hin zum Oktoberfest müsste die Geselligkeit wieder zugelassen werden, auch die bevorstehende Saison der Christkindlmärkte und Weihnachtsfeiern sei wichtig für das soziale Miteinander und das Überleben der Gastronomie und damit der Getränkehersteller, Brauereien und Hopfenbauern.

 

Der Wirtschafts- und Tourismusminister  erinnerte daran, dass zu Beginn der Coronakrise Bier bei den Brauereien entsorgt werden musste, weil der Absatz fehlte. Auch auf das Thema der Bewässerung ging der gelernte Landwirt Aiwanger ein. Bereits vor Jahren hatte er bei der Hopfenrundfahrt dafür plädiert, Oberflächenwasser bei Starkregenereignissen oder von der Schneeschmelze in den Hopfenanbaugebieten dezentral in Rückhaltebecken zu speichern und im Sommer zur Bewässerung zu nutzen. Dadurch könnten neben der Ertragsabsicherung des Hopfens auch Hochwasserspitzen gekappt und ökologische Aspekte durch Wasserflächen für verschiedene Tierarten erreicht werden. Besonders durch den trockenen Sommer in diesem Jahr erhalte die Forderung der Hopfenbauern nach Bewässerungsmöglichkeiten neu Aktualität. Die Technik dafür koste etwa 12.000-15.000 Euro je Hektar, die ein Hopfenbauer investieren müsste. Die Bewässerung aus Brunnen mit Grundwasser wird allerdings kritisch bewertet. Es müssten also passgenaue Lösungen gefunden werden.

 

Aiwanger ging auch auf die aktuelle Energiesituation ein. Vielfach wird der Hopfen mit Heizöl getrocknet, was in diesem Jahr mit immensen Preissteigerungen verbunden ist. Hier sollten zunehmend andere Lösungen gefunden werden wie Hackschnitzel etc. Auch das neue Thema „Photovoltaik im Hopfenanbau“ erläuterte der Wirtschafts- und Energieminister. Vor wenigen Tagen fand dazu eine Infoveranstaltung in der Nähe von Au in der Hallertau statt, an der Aiwanger teilnahm. Ein innovativer Hopfenbauer will spezielle röhrenförmige PV-Module, deren Entwicklung vom bayerischen Wirtschaftsministerium gefördert wird, über dem Hopfengarten in sieben Metern Höhe installieren, um zusätzlich zum Hopfen Sonnenstrom zu ernten. Die Investitionskosten dafür liegen bei etwa einer Million Euro je Hektar, wozu natürlich bei größeren Flächen auch Investoren nötig wären.

 

Zur Veranschaulichung: Das gesamte theoretische Potenzial der Hallertau mit 17 000 Hektar Hopfenfläche könnte in etwa soviel Strom erzeugen wie das Kernkraftwerk Isar2. Aiwanger regte an, auch auf der Hopfenanlage vor dem Hopfenmuseum zu Veranschaulichungszwecken eine solche PV-Anlage zu installieren, was Hopfenbau-Präsident Adi Schapfl mit Nicken quittierte.

 

„Ihr Hopfenbauern habt eine jahrhundertelange Tradition, Ihr seid unverzichtbar und gemeinsam werden wir auch die aktuellen und künftigen Herausforderungen meistern“, so Aiwanger abschließend.

 

Ansprechpartner:

Jürgen Marks

Leiter Pressereferat


Pressemitteilung-Nr. 417/22
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger mit den Hopfenköniginnen und Hopfenbau-Präsident Adi Schapfl vor dem Hopfenmuseum in Wolnzach. Foto: Elke Neureuther/StMWi
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger mit den Hopfenköniginnen und Hopfenbau-Präsident Adi Schapfl vor dem Hopfenmuseum in Wolnzach. Foto: Elke Neureuther/StMWi
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