Aiwanger: "Chinas atemberaubende Entwicklung hat uns gezeigt: wir müssen schneller werden, um wieder wettbewerbsfähig zu werden und an der Spitze zu bleiben!"

SHENZHEN  Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat während der Delegationsreise in die chinesischen Städte Peking, Guangzhou, Foshan und Shenzhen fünf Unternehmen aus dem Bereich „Zukunftsmobilität“ besucht. Der Staatsminister wurde begleitet von 40 bayerischen Wirtschafts- und Wissenschaftsvertretern sowie den Landtagsabgeordneten Benjamin Miskowitsch und Tim Pargent. Aiwanger: „Chinas atemberaubende Entwicklung der letzten Jahre hat uns gezeigt: wir müssen schneller werden, um wieder wettbewerbsfähig zu werden und an der Spitze zu bleiben!“

 

Li Auto, Peking

Das 2015 gegründete Unternehmen fertigt luxuriöse Elektro- und Hybrid-Autos für die Familie. Chefdesigner Ben Baum ist ein Deutscher, der zuvor bei Porsche tätig war. Positioniert sind die Autos als „Mobile Home“ mit sechs Hightech-Sesseln und umfangreicher Entertainment-Ausstattung. Aiwanger: „Li Auto ist dabei, eine Nische zu besetzen und hat nach eigenen Angaben bereits 800.000 Autos verkauft. Li Auto hat sich entschieden hat, ein Entwicklungsbüro in München zu etablieren, was natürlich die heimischen Marken herausfordert.“

 

WeRide, Guangzhou

Das führende Unternehmen im Bereich Autonomes Fahren besitzt als weltweit einzige Firma Genehmigungen für führerloses Fahren in China, den USA, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Singapur. WeRide setzt bereits zahlreiche Fahrzeuge der autonomen Stufe LF4 in der Praxis ein. Unter anderem in Guangzhou fahren Kleinbusse, Logistik-Fahrzeuge und Kehrmaschinen von WeRide autonom. Nach einer fahrerlosen Testfahrt für alle Delegationsteilnehmer sagte Aiwanger: „Autonomes Fahren ist eine zentrale Zukunftsbranche in der Mobilität. Bayern muss hier vorne dabei sein. Es ist unser Ziel, die Deutschland-Zentrale dieses innovativen Unternehmens in Bayern anzusiedeln. Unsere Agentur Bayern International ist bereits in guten Gesprächen mit WeRide.“

 

Osram Lighting, Foshan

Das bayerische Unternehmen hat am Standort Regensburg 2500 Beschäftigte. In den chinesischen Standorten in Foshan und Wuxi arbeiten etwa 2700 Mitarbeiter. Osram Lighting ist ein weltweit führendes Unternehmen bei traditionellen Autolampen und modernen LED-Lampen. Auch im Halbleiter-Bereich gehört Osram zu den internationalen Top-Adressen. Bayern und der Bund unterstützen Osram am Standort Regensburg mit einer Förderung von 320 Millionen Euro im Rahmen eines IPCEI-Projekts (Important Project of Common European Interest) zur Weiterentwicklung von opto-elektronischen Halbleitertechnologien für Smart-Lighting-Systeme. Aiwanger: „Wir unterstützen Osram Lighting bei der Forschung und Entwicklung in Regensburg. In China und an anderen globalen Standorten ist das Unternehmen für den Weltmarkt hervorragend aufgestellt.“

 

BYD Skyshuttle, Shenzhen

Der Mischkonzern BYD produziert Akkus, ist einer der größten chinesischen Hersteller batterieelektrischer Autos und entwickelt ein intelligentes, schienenbasiertes und autonom fahrendes Transportsystem. Der Skyshuttle, der lautlos auf einem Betonstelzen-Schienensystem fährt, soll helfen, Mobilitätsprobleme wie Staus und Smog in Großstädten zu lösen. BYD Skyshuttle plant Milliardeninvestitionen zur Errichtung eines Forschungs- und Entwicklungszentrums nahe der türkischen Stadt Izmir. Aiwanger sagte nach einer Probefahrt mit dem Skyshuttle: „Das ist eine reale Mobilitätslösung für Großstädte, die bereits in Shenzhen genutzt wird. Erstmals wird ein Skyshuttle-Projekt auch außerhalb Chinas in Salvador/Brasilien realisiert.“

 

Shenzhen Busgroup Depot

Das Busunternehmen betreibt unter anderem eine intelligente Ladestation für täglich mehr als 200 Nutzfahrzeuge in Shenzhen. Die digitale Steuerung der Supercharging Depots läuft mit der Technologie von InfyPower, einem chinesischen Unternehmen, das auch in München ansässig ist. Dank der Technologien Big Data, KI-Algorhitmen und 5G wird im Dispatch-Managementzentrum die Aufladung optimiert. Es kann aber auch Verkehrsverstöße wie Tempoüberschreitungen in Echtzeit überwachen, was in Shenzhen die Unfälle und Verstöße der überwachten Fahrzeuge um mehr als 50 Proznt gesenkt hat. Aiwanger: „Die Effizienzsteigerung für den öffentlichen Nahverkehr durch dieses digitale Management in Echtzeit ist enorm. In Deutschland ließe der Datenschutz einen Einsatz in dieser Ausprägung nicht zu.“

 

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Leiter Pressereferat


Pressemitteilung-Nr. 432/24
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