MÜNCHEN Mehr als jeder fünfte Hektar neu beanspruchter Fläche im Freistaat dient Berechnungen des Bayerischen Wirtschaftsministeriums zufolge der Freiflächenphotovoltaik. Insgesamt betrug der Anstieg an Siedlungs- und Verkehrsfläche 12,2 Hektar pro Tag. Das ist ein Ergebnis der Flächenerhebung für 2022, die das Bayerische Landesamt für Statistik heute veröffentlicht hat.
Im vergangenen Jahr lag der Anteil der Freiflächen-PV an der bayernweiten Flächenneuinanspruchnahme bei 22 Prozent und damit rund 2,7 Hektar pro Tag. Im Vorjahr waren es 14 Prozent beziehungsweise 1,5 Hektar. Im Jahr 2021 wurde die insgesamt neu beanspruchte Fläche 10,3 Hektar pro Tag beziffert. Zur Erhöhung des Flächenverbrauchs trugen zu einem großen Teil die Industrie- und Gewerbeflächen bei, unter die auch Freiflächenphotovoltaikanlagen fallen.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: "Wir müssen das Thema Flächensparen weiterhin mit vollem Elan angehen. Aber wir benötigen auch neue Flächen für Wohnraum, die heimische Wirtschaft und vor allem auch für den Ausbau erneuerbarer Energien. Durch effiziente und multifunktionale Planungen können wir diesen Zielkonflikt minimieren. Ein wichtiger Aspekt ist auch, wofür die Flächen genutzt werden. Dass rund ein Fünftel der neu in Anspruch genommenen Flächen auf Freiflächenphotovoltaik entfällt, zeigt, dass die Umsetzung der dezentralen Energiewende in vollem Gange ist."
Flächensparen ist kein Selbstzweck. Strategische Konzepte für die Ausrichtung der Siedlungsentwicklung, ein aktives Flächenmanagement und kreative Ansätze bei Mehrfachnutzungen führen zu einer nachhaltigen Reduktion der Flächenneuinanspruchnahme. Zudem werden durch siedlungsnahe Frei- und Erholungsräume die Lebensqualität gesichert, kompakte Siedlungsstrukturen für einen Erhalt lebendiger Ortszentren geschaffen und kommenden Generationen weiterhin Entwicklungsspielräume ermöglicht.
Weitere Daten zum Flächenverbrauch finden Sie auf den Seiten des Bayerischen Wirtschaftsministeriums unter "Flächensparoffensive" und "Daten zur Raumbeobachtung".
Ansprechpartnerin:
Tanja Gabler
Stv. Pressesprecherin
Pressemitteilung-Nr. 457/23