Aiwanger: "Wir wollen die Wärmeversorgung mit Geothermie voranbringen"

MÜNCHEN Geothermie soll eine zentrale Rolle bei der Transformation der Wärmeversorgung, insbesondere mit dem Ausbau von Wärmenetzen spielen. „In Bayern können nach jetziger Einschätzung rund 25 Prozent des Wärmebedarfs im Gebäudesektor über Geothermie bis 2050 gedeckt werden. Das ist ein großes Potenzial und die Hauptakteure müssen die Kommunen sein“, erklärte Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger am Montag bei einem Runden Tisch Geothermie im Wirtschaftsministerium.

 

Im August hat die Europäische Kommission grünes Licht gegeben für die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW), die Mitte September in Kraft getreten ist. Gefördert werden unter anderem Transformationspläne und Machbarkeitsstudien inklusive der Planungsleistungen mit bis zu 50 % der förderfähigen Kosten sowie Investitionen in Erzeugungsanlagen und Infrastruktur beim Neu- und Umbau von grünen Wärmenetzen (https://www.bafa.de/DE/Energie/Energieeffizienz/Waermenetze/Effiziente_Waermenetze/effiziente_waermenetze_node.html  mit bis zu 40 Prozent der förderfähigen Ausgaben.

 

Jetzt will der Freistaat alle Akteure, insbesondere die Kommunen, unterstützen, um Erkundungen, Bohrungen und die Wärmenetzinfrastruktur voranzutreiben. Allerdings gelte es jetzt, schnell die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen. So erfordern vor allem die Wärmenetze hohe Investitionen. „Diese Kosten rentieren sich aber erst nach vielen Jahren, deswegen müssen Finanzierungslösungen gefunden werden“, sagte Aiwanger. Wie die Vertreterin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erklärte, arbeite man an einer bundesweiten Lösung, um die teuren Probebohrungen finanziell abzusichern. Gerade für kleinere und/oder finanzschwache Kommunen stellt dieses so genannte Fündigkeitsrisiko eine große Hürde dar.

 

Die Geothermieverbände fordern schnellere und vor allem parallel laufende Genehmigungsprozesse. „Dafür werden wir jetzt zeitnah alle zuständigen Behörden für Berg-, Bau- und Wasserrecht an einen Tisch holen“, kündigte der Staatsminister an. Um die Kommunen bei allen Fragen von Exploration über Genehmigungen bis hin zur Finanzierung zu unterstützen, wollen wir eine Koordinierungsstelle bilden, die auf bereits bestehende Angebote aufsetzen wird. Bayern unterstützt laut dem Beschluss des Ministerrats von Sonntag die Geothermieforschung mit zehn Millionen Euro und zusätzlichen Personalstellen, um den Anwendungsbereich der Tiefengeothermie auszuweiten.

 

Geothermie bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Neben der Tiefengeothermie kann die Wärme aus der Tiefe auch über Erdwärmepumpen, flache Erdwärmesonden, Brunnensysteme und Großwärmepumpen nutzbar gemacht werden.

 

Ansprechpartnerin: 

Katrin Nikolaus, 

stellv. Pressesprecherin 


Pressemitteilung-Nr. 526/22
Zum Runden Tisch Geothermie im Wirtschaftsministerium trafen sich Florian Streibl (MdL Freie Wähler), Christian Maier (Energie-Wende-Garching), Wolfgang Geisinger (Geothermie Unterhaching), Uwe Schindler (H. Anger‘s Söhne Bohr- und Brunnenbaugesellschaft), Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Prof. Dr. Inga Moeck (Universität Göttingen), Helmut Mangold (Innovative Energie für Pullach), Helge-Uve Braun (SWM), Andreas Lederle (Erdwärme Grünwald, Geothermie Unterhaching), Gunnar Braun (VKU Landesgruppe Bayern), Rainer Zimmer (Wirtschaftsministerium) und Dr. Kai Zosseder (TUM). Foto: StMWi/Elke Neureuther
Zum Runden Tisch Geothermie im Wirtschaftsministerium trafen sich Florian Streibl (MdL Freie Wähler), Christian Maier (Energie-Wende-Garching), Wolfgang Geisinger (Geothermie Unterhaching), Uwe Schindler (H. Anger‘s Söhne Bohr- und Brunnenbaugesellschaft), Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Prof. Dr. Inga Moeck (Universität Göttingen), Helmut Mangold (Innovative Energie für Pullach), Helge-Uve Braun (SWM), Andreas Lederle (Erdwärme Grünwald, Geothermie Unterhaching), Gunnar Braun (VKU Landesgruppe Bayern), Rainer Zimmer (Wirtschaftsministerium) und Dr. Kai Zosseder (TUM). Foto: StMWi/Elke Neureuther
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