Aiwanger: "In der Land- und Forstwirtschaft schlummert großes Potenzial für Wasserstoff"

STRAUBING. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat beim Wasserstoffgipfel "Chancen und Möglichkeiten für die Land- und Forstwirtschaft" dazu aufgerufen, die Chancen zu nutzen, die der saubere Energieträger bietet. Aiwanger: "Wasserstoff ist der Schlüssel zum Gelingen der Energiewende. H2 öffnet viele Türen in die Zukunft der dekarbonisierten Energie und bietet der Land- und Forstwirtschaft gute Perspektiven. Von der Erzeugung Erneuerbarer Energien für die H2-Produktion bis hin zum Einsatz wasserstoffbetriebener Nutzfahrzeuge können sich diese wichtigen Branchen in den kommenden Jahren nachhaltige Geschäftsfelder und Anwendungsbereiche erschließen. Auch die Bundesregierung ist gefordert, diese Chancen jetzt aktivier zu unterstützen.“ 

 

Auf Initiative Aiwangers trafen sich in Straubing mehr als 200 Vertreter der Land- und Forstwirtschaft mit Wissenschaftlern und Mitgliedern des Wasserstoffbündnisses Bayern sowie Herstellern von Wasserstofftechnologien. Ein wichtiges Ziel des Wasserstoffgipfels war die Vernetzung aller Akteure. "Wir müssen alle zusammen für den Erfolg der Energiewende kämpfen. Gerade in der Landwirtschaft können wir die großen Flächen gleichzeitig für die Nahrungsmittel- und die Energie-Produktion nutzen, zum Beispiel durch Agri-Photovoltaik. Auch bei der Bioenergie ist die Landwirtschaft ein wichtiger Faktor. Neben der Produktion ist die Speicherung wichtig und das ist die Stärke von Wasserstoff. Der Energieträger kann die im Sommer produzierte Solar- Bio-, oder Windenergie speichern, damit sie auch im Winter nutzbar wird", erklärte Aiwanger.

 

Nach Impulsvorträgen von Dr. Fabian Pfaffenberger (H2.B) und Professor Dr. Jürgen Karl (Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg) und Praxisberichten moderierte Tilmann Schöberl (Bayerischer Rundfunk) eine Podiumsdiskussion mit Staatsminister Aiwanger, Günther Felßner (Bayerischer Bauernverband), Josef Ziegler (Bayerischer Waldbesitzerverband), Leonhard Ost (Bayerischer Maschinenring) und Peter Flierl (BayWa AG).

 

Der Allgäuer Landmaschinenhersteller Fendt präsentierte in Straubing einen mit Wasserstoff betriebenen Prototypen eines Traktors mit einer 100-Kilowatt-Brennstoffzelle

 

Aiwanger: "Die Land- und Forstwirtschaft trägt ganz wesentlich zur Energiewende und zu Bayerns wirtschaftlichem Erfolg bei. Zu ihren Aufgaben der Zukunft zählen insbesondere eine sichere Nahrungsmittel- und Rohstoffproduktion, Stärkung der Bioökonomie, eine nachhaltige Energieerzeugung und der Erhalt unserer schönen Kulturlandschaft sowie die Unterstützung bei der Bewältigung des Klimawandels. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe angesichts höherer Energie-, Dünge- und Futtermittelpreise, steigender Temperaturen, zunehmender Trockenheit und sich weiter verschärfender Auflagen."

 

Kritik übte der Staatsminister an der Bundesregierung und der EU-Kommission, die die Nutzung von Wasserstoff in der Energiewende nicht befördern. Aiwanger: "Bund und EU reden von Energiewende, bremsen sie aber gleichzeitig aus. Die Erlösabschöpfung der Strompreisbremse verteuert derzeit den Strom auch für Elektrolyseure. Deswegen kann Bayerns größter und modernster Elektrolyseur in Wunsiedel aktuell nicht produzieren. Das Zögern der Bundesregierung, den Betreibern der Erdgasnetze die Möglichkeit zu geben, ihre Leitungen für Wasserstoff umzuwidmen, ist ein weiterer Beleg für falsche Weichenstellungen in der Wasserstoff-Politik der Bundesregierung. Dekarbonisieren ohne zu deindustrialisieren wird nur mit Wasserstoff funktionieren. Das müssen Bund und EU nun rasch verstehen, sonst kommen wir nicht voran."

 

 

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Leiter Pressereferat 

 


Pressemitteilung-Nr. 77/23
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