Wofür steht Ihr Unternehmen und wer steht hinter ihm?
Die Alte Hausbrennerei Penninger ist einer der bekanntesten traditionellen Spirituosenhersteller in Bayern. Unser Leitmotiv besteht darin, bayerische Klassiker in die Welt zu tragen und gleichzeitig internationale Spirituosenkategorien bayerisch zu interpretieren. Die Verbindung aus Internationalität und Heimatgefühl ist dabei unsere Motivation. Bestes Beispiel dafür ist der GRANIT Bavarian Gin, der in London zwei Jahre in Folge zum weltweit besten Gin traditionellen Stils gewählt wurde.
Wie haben sich Übergeber und Übernehmer gefunden?
Wir, Reinhard und Stefan Penninger sind ein typisches, mittelständisches Vater-Sohn-Gespann. Ich fand jedoch, nach Studium und Forschungsarbeit an der Universität Regensburg, erst spät den Weg nach Hause, um die Firma in die Zukunft zu führen. Die Leidenschaft, die mit der Weiterführung der Familientradition verbunden ist, kam dann mit der Tätigkeit im Unternehmen. Und nun habe ich im wahrsten Sinne „Feuer gefangen“ für das Destillationshandwerk und für die Geheimnisse der feinen Geiste, die unseren Produkten innewohnen.
Wie ist die Unternehmensübernahme abgelaufen?
Nach einer dreijährigen Einarbeitungszeit, unterstützt und angeleitet durch meinen Vater, wurde ich zum zweiten Geschäftsführer ernannt. Zwei Jahre lang waren wir beide dann gleichberechtigte Unternehmensleiter, bis sich mein Vater im April 2017 als Seniorchef aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hat und nun noch beratend tätig ist.
Was waren die größten Herausforderungen bei der Übernahme?
Die Herausforderungen bei der Übergabe von Familienbetrieben von einer Generation zur nächsten sind vielschichtig. Einerseits gibt es natürlich den Wandel in der Unternehmenskultur, die oft mit einer strategischen Neuausrichtung einhergeht. Diese Veränderungen müssen auch in der Belegschaft mitgetragen werden. Dann gibt es natürlich die rechtlichen Weichen zu stellen und die Eigentumsübergabe vorzubereiten. Die persönliche Ebene ist auch nicht zu vergessen: Es ist viel gegenseitiger Respekt und Achtung vonnöten. Einerseits muss der nötige Neustart ermöglicht, andererseits aber auch die Leistung eines Lebenswerks honoriert werden.
Wer hat Sie bei der Nachfolge unterstützt?
Aus der eigenen Firma natürlich die Kollegen und Mitarbeiter, vor allem in der Leitungs- und Managementebene. Extern ist eine enge und frühzeitige Abstimmung mit IHK oder Handwerkskammer, mit Steuerberatern und Notaren, aber auch innerhalb der Familie sehr hilfreich. Manche Klippen können so frühzeitig erkannt und umschifft werden.
Welcher Tipp sollte bei der Unternehmensübernahme unbedingt befolgt werden?
Offenheit und Fairness gegenüber allen Stakeholdern ist ein ganz wichtiger Punkt. Die Übergabe eines mittelständischen Unternehmens ist ein langfristiges Projekt mit vielen Beteiligten, nicht nur das des Übergebers und Übernehmers. Von der Familie angefangen, über die Kollegen, eventuelle Gesellschafter oder Rechteinhaber, ist eine Unternehmensübertragung ein Gruppenprojekt – nicht eine Zweimannshow. Zudem ist der zeitliche Horizont wichtig. Fünf Jahre, vom Beginn bis zum Vollzug der Übergabe, sind ein guter Maßstab, an den man sich orientieren kann.
Welche Ziele haben Sie für die Zukunft?
Wir planen einen großen neuen Standort mit Schaubrennerei, Besucherzentrum und Genusswelt – eine Investition, die Penninger als Traditionsbrennerei in ein neues Zeitalter führt. Dabei müssen auch alle Beteiligten zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen – auch mein Vater ist mit seiner ganzen Erfahrung gefragt, um diesem Leuchtturmprojekt im südlichen Bayerischen Wald zum Erfolg zu verhelfen.
Wo kann ich mehr über Ihr Unternehmen erfahren?
Im Internet finden Sie unsere aktuellsten Bekanntmachungen auf unserer Webseite oder auf unseren Social Media Präsenzen auf Facebook, Twitter oder Instagram (#blutwurz).
Kontakt
Alte Hausbrennerei Penninger GmbH
Inhaber: Stefan Penninger
Industriestrasse 18
94051 Hauzenberg
www.penninger.de
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