Biomasse in Bayern
Der Anteil der Biokraftstoffe an den im Straßenverkehr eingesetzten erneuerbaren Energien liegt bei über 90 Prozent. Über 80 Prozent der aus erneuerbaren Energien erzeugten Wärme und rund 25 Prozent des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms werden aus Biomasse gewonnen.
In Bayern ist in 2.623 Biogasanlagen mittlerweile eine Leistung von 1.352 Megawatt installiert. Die Stromerzeugung aus Bioenergie belief sich 2018 auf 9,2 TWh. Fast zwei Drittel der in Bayern genutzten erneuerbaren Energien stammen aus Biomasse.
YouTube-Inhalte anzeigen
Dabei werden Daten an YouTube übermittelt.
Weitere Informationen
„Die Energiewende liegt vor unserer Haustür. Energieträger wachsen schon immer auf Feldern und in Wäldern und die Sonne scheint an über 1700 Stunden im Jahr in Bayern. Diese Ressourcen effizient und kostengünstig zu nutzen, ist der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg.“
Bedarfsgerechte Stromerzeugung
Bioenergie leistet einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit. Sie ist flexibel einsetzbar und kann zum Ausgleich schwankender Stromeispeisung aus fluktuierenden erneuerbaren Energiequellen beitragen.
Mit dem EEG 2017 wurden die Bioenergie Ausschreibungen eingeführt. An den Ausschreibungen können sich Neu- und Bestandsanlagen beteiligen. Bestandsanlagen können so eine Anschlussförderung von 10 Jahren erhalten.
Wärme aus Biomasse
Holz ist der wichtigste erneuerbare Energieträger für die Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien. Als Scheitholz, Hackschnitzel oder in Form von Pellets wird Holz umweltfreundlich und mit hohen Wirkungsgraden verwertet. So werden in Bayern – überwiegend in Form von Scheitholz - jährlich etwa 6,7 Mio. Tonnen absolut trockenes Holz (atro) energetisch genutzt. Dies erfolgt vorwiegend zur dezentralen Wärmeerzeugung in Haushalten.
Um die klimafreundliche Nutzung von Wärme aus Holz voranzubringen, hat das Bayerische Wirtschaftsministerium die Initiative „Wärmewende mit Holz“ begonnen. Wesentlicher Bestandteil sind Informationsveranstaltungen des Beratungsnetzes „LandSchafftEnergie“ des Bayerischen Wirtschaftsministeriums und des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums in ganz Bayern. Hierbei werden Interessierte über die Vorteile beim Heizen mit Holz informiert.
Mit dem neu aufgelegten Förderprogramm BioWärme Bayern für Biomasseheizwerke und zugehörige Wärmenetze unterstützt Bayern die Wärmeerzeugung aus regional verfügbarem Holz auf der Nachbarschafts- und Quartiersebene. Förderfähig im Rahmen von BioWärme Bayern sind Biomasseheizwerke mit einer Nennwärmeleistung von mindestens 60 Kilowatt sowie Wärmetrassen und Hausübergabestationen von Wärmenetzen, die mit den geförderten Biomasseheizwerken in Verbindung stehen. Weitere Informationen können Sie auf der Förderungsseite der Energieförderung finden.
Pakt Holzenergie Bayern
Ob als Wärmequelle für Wärmenetze, Kessel im Heizungskeller oder Kaminofen: Holzenergie steht verlässlich zur Verfügung und eignet sich auch bestens für das Zusammenspiel mit anderen Formen der Wärmeerzeugung wie etwa solarthermischen Anlagen oder Wärmepumpen. Für Kommunen, die sich derzeit mit dem Neubau, der Erweiterung oder der Umstellung von Wärmenetzen befassen, ist die Holzenergie daher häufig eine wertvolle Option. Gemeinsam mit Vertretern der Waldbesitzer und der Forstwirtschaft, der Holzenergiebranche, des Bauernverbands sowie der Kommunen hat der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger im Rahmen einer Auftaktsitzung am 31. Januar 2024 einen „Pakt Holzenergie Bayern“ in die Wege geleitet.
Ziel des Paktes ist es, die energetische Nutzung von Holz – insbesondere im Rahmen der Wärmewende – zu stärken und weiterzuentwickeln. Am Pakt beteiligt sind neben der Bayerischen Staatsregierung die folgenden Partner:
- Bayerischer Waldbesitzerverband e. V.
- Bayerischer Bauernverband KöR
- Familienbetriebe Land und Forst in Bayern e. V.
- Bayerischer Städtetag KöR
- Bayerischer Gemeindetag KöR
- Berufsverband der Forstunternehmer in Bayern e. V.
- Fachverbands Holzenergie im Bundesverband Bioenergie e. V.
- Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband e. V.
Dem Pakt Holzenergie Bayern sind zudem die folgenden Kooperationspartner beigetreten:
- Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e. V.
- Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e. V.
- Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern
- Deutsche Säge- und Holzindustrie
Die feierliche Unterzeichnung des „Pakt Holzenergie Bayern“ fand am 2. Mai 2024 in der Benediktinerabtei Kloster Ettal statt. Am 14. Mai 2024 wurde der Pakt Holzenergie Bayern im Rahmen eines Parlamentarischen Abends in der Vertretung des Freistaats Bayern in Berlin vorgestellt.
Um den Pakt Holzenergie Bayern mit Leben zu füllen werden im Jahr 2024 zahlreiche Veranstaltungen in Bayern durchgeführt. Ziel der Veranstaltungen ist die Vermittlung von Informationen sowie die Vernetzung der Zielgruppen, z. B. Kommunen im Zuge der Wärmewende. Im Rahmen der Veranstaltungen werden auch zahlreiche Beispiele erfolgreicher Projekte vorgestellt. Die folgende Tabelle zeigt die Veranstaltungen in der Übersicht. Die Durchführung der Veranstaltungen erfolgt über C.A.R.M.E.N. e. V., LandSchafftEnergie+ im Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ) sowie über das Projekt „Waldschutz – Klimaschutz – Moderne Holzenergie“ (WaKlimHo).
Datum | Ort | Titel / Thema | Zielgruppen | Weitere Informationen |
26. März 2024 | Horgau, Landkreis Augsburg | Regionale Veranstaltung der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Schwaben | Forstliche Zusammenschlüsse, Waldbesitzer, Kommunen | |
17. Juni 2024 | Mertingen, Landkreis Donau-Ries | Südbayerisches Forum zum Pakt Holzenergie / Thema: Heizwerke und Wärmenetze mit begleitender Unternehmensausstellung | Kommunen, Anlagenbetreiber, Unternehmen und Dienstleister aus den Bereichen Wärmenetze, Anlagentechnik | Rückblick auf die Veranstaltung |
25. Juli 2024 | Adelsdorf, Landkreis Erlangen-Höchstadt | Regionales Netzwerkforum Holzenergie der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken, Praxisbeispiel: Gemeindewerke Adelsdorf | Forstliche Zusammenschlüsse, Kommunen, Presse | |
15. Oktober 2024 | Neuenmarkt, Landkreis Kulmbach | Regionale Veranstaltung im Landkreis Kulmbach, Oberfranken | Forstliche Zusammenschlüsse, Kommunen, Energieberater und -agenturen | Rückblick auf die Veranstaltung |
24. Oktober 2024 | Waldmünchen, Landkreis Cham | Regionale Veranstaltung der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberpfalz | Forstliche Zusammenschlüsse, Waldbesitzer, Kommunen | Rückblick auf die Veranstaltung |
5. November 2024 | Reichersbeuern, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen | Regionale Veranstaltung der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberbayern | Forstliche Zusammenschlüsse, Waldbesitzer, Kommunen | Flyer Einladungsschreiben |
12. November 2024 | Herrieden, Landkreis Ansbach | Regionale Veranstaltung der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Mittelfranken | Forstliche Zusammenschlüsse, Waldbesitzer, Kommunen | Flyer Einladungsschreiben |
26. November 2024 | Tirschenreuth, Landkreis Tirschenreuth | Nordbayerisches Forum zum Pakt Holzenergie / Thema: Erzeugung von Prozesswärme für Unternehmen | Unternehmen, Energiedienstleister, Anlagenbetreiber | Flyer Information und Anmeldung |
21. Januar 2025 | Landkreis Deggendorf | Statusseminar Holzvergasungsanlagen / Thema: Holzvergasungsanlagen: Neuerungen, Projekte und Entwicklungen | Fachöffentlichkeit, potentielle Betreiber | |
Königsberg i. Bay., Landkreis Haßberge | Regionale Veranstaltung der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Unterfranken | Forstliche Zusammenschlüsse, Waldbesitzer, Kommunen | ||
Dingolfing, Landkreis Dingolfing-Landau | Regionale Veranstaltung der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Niederbayern | Forstliche Zusammenschlüsse, Waldbesitzer, Kommunen |
Stand: 7.11.2024, im Zuge der weiteren Vorbereitung der Veranstaltungen können sich Änderungen ergeben.
Über die oben aufgeführten Veranstaltungen hinaus führt LandSchafftEnergie+ am TFZ insbesondere während der Heizungssaison regelmäßig Informationsveranstaltungen zum Heizen mit Holz durch.
Biokraftstoffe
Biokraftstoffe sind eine verfügbare und nachhaltige Technologie zur Treibhausgasvermeidung im Verkehr. Durch die gekoppelte Erzeugung von Proteinfuttermittel, leisten sie über die Tierernährung einen wichtigen Beitrag zur heimischen Erzeugung von Milch, Fleisch und Eiern.
Die politischen Rahmenbedingungen für Biokraftstoffe sollen von der Bundesregierung in dieser Legislaturperiode angepasst werden.
Ziele im Energieprogramm und im Aktionsprogramm Energie
Der Energieträger Biomasse soll bis zum Jahr 2025 einen Beitrag von 14 bis 16 Prozent zur Bruttostromerzeugung in Bayern leisten. Um dies zu erreichen, müssen im EEG die Rahmenbedingungen für die Stromerzeugung verbessert werden. Bis 2022 wollen wir die Stromerzeugung durch Biomasseanlagen auf 10 TWh erhöhen.
Der Anteil der erneuerbaren Energien aus Biomasse an der Wärmebereitstellung lag 2017 bei rund 18 Prozent. Das deutsche Ziel von 14 Prozent Wärme aus erneuerbaren Energien im Jahr 2020 wird in Bayern bereits seit 2011 allein durch die Nutzung von Bioenergie überschritten.
Bis 2022 wollen wir die Wärmeerzeugung vor allem mit Holz auf einen Anteil von 20 Prozent an der Gesamtwärmeerzeugung steigern.
Um den Anteil erneuerbarer Energien aus Biomasse auch im Bereich Kraftstoffe zu erhöhen, müssen die gesetzlichen Rahmenbedingungen weiter angepasst werden.
Förderung
Das Förderprogramm BioWärme Bayern unterstützt die Wärmegewinnung aus Biomasse und fördert zugehörige Wärmenetze.
Energie-Atlas Bayern
Der interaktive Energie-Atlas Bayern liefert umfassende Informationen zum Energiesparen, zur Energieeffizienz und zu erneuerbaren Energien.
Weitere Informationen
Informieren Sie sich im Beraternetzwerk LandSchafftEnergie
C.A.R.M.E.N. e.V., das Centrale Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk, bietet unterschiedliche Dienstleistungen für land- und forstwirtschaftlich Beschäftigte, Kommunen und die öffentliche Hand, Forschung, Unternehmen sowie Privatpersonen an.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Nachwachsende Rohstoffe in Bayern